Die frühere österreichische Familienministerin Sophie Karmasin (55, ÖVP) muss weiter in einer Zelle in der Justizanstalt Wien Josefstadt bleiben. Wie „Krone.at“ berichtet, wurde ihr Enthaftungsantrag am Montag abgewiesen.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt gegen die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin in einer Korruptionsaffäre wegen Untreue und Bestechung. Daneben wird sie des Vergehens wettbewerbsbeschränkender Absprachen und der Geldwäscherei verdächtigt.
Karmasin soll „Urheberin und maßgebliche Ideengeberin“ eines PR-Tools gewesen sein, von dem der damalige Außenminister und spätere Bundeskanzler Sebastian Kurz und die ÖVP mittels vom Steuerzahler finanzierter Umfragen profitiert haben sollen. Karmasin war vor der Ära Kurz von 2013 bis 2017 Familienministerin und kehrte danach in die Meinungsforschung zurück.
Festnahme am 2. März
Die frühere ÖVP-Familienministerin wurde am 2. März festgenommen und am 4. März in Untersuchungshaft genommen. Sie soll sich nach ihrer politischen Karriere mit illegalen Preisabsprachen Aufträge vom Sportministerium verschafft haben. Für zwei Studien stellte sie dem Ministerium im April 2020 und im Juli 2021 insgesamt 140.268 Euro in Rechnung. Einen Teil ihrer aus strafbaren Handlungen stammenden Einkünfte soll sie verschleiert haben, indem die Firma ihres Ehemanns Scheinrechnungen für angebliche Leistungen in Höhe von rund 52.0000 Euro legte, die dann mutmaßlich in Karmasins Buchhaltung Aufnahme fanden.
Karmasin stellte die Vorwürfe in einer rund zweieinhalbstündigen Einvernahme in Abrede. Sie habe an keinem gemeinsamen „Tatplan“ mitgewirkt, sei zu keinem solchen – von wem auch immer – überredet worden und habe lediglich den Kontakt zwischen dem späteren ÖBAG-Chef und damaligen Generalsekretär im Finanzministerium, Thomas Schmid, und der Meinungsforscherin Sabine Beinschab vermittelt.
Mehr zum Thema: Österreichs Altkanzler Kurz gründete Firma in Niederösterreich
15 März 2022
Österreich: Ex-Ministerin Karmasin muss weiter in U-Haft bleiben
Die ehemalige Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) bleibt im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen weiterhin in Untersuchungshaft in der Wiener Justizanstalt Josefstadt. Die Justiz hat den Enthaftungsantrag ihrer Anwälte abgewiesen.
TRT Deutsch
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