Die französische Rechtspopulistin Marine Le Pen hat vor allgegenwärtigem „Chaos“ im Fall einer Wiederwahl von Staatschef Emmanuel Macron gewarnt. Eine zweite Amtszeit für Macron wäre „das größte Unglück Frankreichs“, sagte Le Pen am Samstag, nachdem sie in Paris an der Statue der Jeanne d'Arc anlässlich des Maifeiertages einen Kranz niedergelegt hatte. Dann gäbe es ein „Chaos, das absolut allgemein wäre“ und eine „soziale Plünderung“.
Die Chefin der Partei Rassemblement National (RN, Nationale Sammlungsbewegung) bescheinigte Macron, dass er Frankreich „bewusst auseinandergerissen“ habe. Von seiner Amtszeit werde der „Eindruck der Zwietracht, der Zerstörung“ bleiben. Hinter den Franzosen liege eine Präsidentschaft „der Gewalt und insbesondere der Gewalt gegen das französische Volk“, kritisierte die Rechtspopulistin. Sie hingegen wolle „die Präsidentin des zivilen Friedens und des nationalen Zusammenschlusses und der nationalen Einheit“ werden.
Le Pen rechnet sich gute Chancen bei der Präsidentschaftswahl im kommenden Frühjahr aus. Unter dem Schlachtruf „Franzosen, erwachet!“ wirbt sie für einen Einwanderungsstopp und eine „patriotische“ Wirtschaftspolitik. Im Mai 2017 war sie Macron in der Stichwahl noch deutlich unterlegen.
Am Samstag stand auch der offizielle Start der RN-Kampagne für die Regionalwahlen am 13. und 20. Juni auf Le Pens Programm. Sie gelten als letzter wichtiger Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl.
AFP
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