Giuseppe Conte, Italiens Premierminister, bei einer Rede.  (AA)
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Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat am Mittwoch die Entscheidung von Österreich und Griechenland, die Grenze für Italiener nicht zu öffnen, als „diskriminierende Maßnahme“ kritisiert. Er nannte diese „völlig inakzeptabel“. Aufgrund der hohen Fallzahlen in Italien gelten in diesen Ländern Einreisebeschränkungen für Italiener.

„Es gibt einige Länder, die es für angebracht halten, Maßnahmen gegen Länder zu ergreifen, die derzeit eine höhere Ansteckungskurve haben“, sagte Conte auf einer Pressekonferenz in Rom und fügte hinzu: „Es gibt keinen Grund für Österreich oder Griechenland, diskriminierende Maßnahmen gegen Italien zu ergreifen.“

Conte betonte, seine Regierung arbeite daran, „diskriminierende Entscheidungen gegen unser Land zu verhindern, die ich für völlig inakzeptabel halte“.
Der Premierminister sieht offenbar anders als Italiens Nachbarländer das Schlimmste in der Corona-Pandemie überstanden. „Aus den letzten Daten geht hervor, dass es im ganzen Land keine kritischen Situationen oder Überlastung der Krankenhauseinrichtungen gibt“, sagte er. Er verwies allerdings auf die wirtschaftlichen und sozialen Probleme, die Italien nun bevorstünden. Auch Touristen aus der EU dürften nun wieder frei einreisen, sagte Conte. Es sei jetzt wichtig, international an der „Marke Italien“ zu arbeiten. „Die Schönheit Italiens ist nie in Quarantäne gewesen.“
EU-Bürger dürfen seit Mittwoch wieder ohne Einschränkungen nach Italien einreisen und müssen dort auch nicht in Quarantäne. „Für eine Öffnung (...) ist es noch zu früh, das geben die Gesundheitsdaten noch nicht her“, sagte die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

„Wir sehen, dass sich die Situation auch in Italien deutlich verbessert hat und einzelne Regionen - wie beispielsweise das Südtirol - schon gute Covid-19-Zahlen vorweisen können“, fügte Köstinger hinzu. „Unser Ziel ist klar: Eine Öffnung zu Italien, sobald die Zahlen es zulassen.“

Auch der italienische Ministerpräsident warnte generell vor Übermut. Die Menschen dürften beim Einhalten von Abstandssregeln und Tragen von Masken nicht nachlassen. „Diese Vorsichtsmaßnahmen nicht einzuhalten, ist grob leichtsinnig.“
Italien hat in der Corona-Krise offiziell mehr als 33.600 Tote gemeldet, insgesamt sind es mehr als 233.800 Infektionen. Die Zahlen sind seit langem rückläufig.

TRT Deutsch und Agenturen