Archivbild. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). (dpa)
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Die verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat sich für die Lieferung gepanzerter Fahrzeuge an die Ukraine zur Bergung Verletzter ausgesprochen. „Schwere Waffen, da bin ich strikt dagegen“, sagte sie am Montag im Deutschlandfunk. „Es geht darum, dass man die Ukraine unterstützen könnte, zum Beispiel in dem man ihnen mittelschwere gepanzerte Fahrzeuge liefert.“ Gerade im Krieg in der Ostukraine seien viele Verletzte gestorben, weil sie nicht schnell genug hätten geborgen und versorgt werden können.

Aus Afghanistan zurückgeholte Fahrzeuge wären verfügbar
„Wir hätten die Möglichkeit, ihnen Fahrzeuge zu überlassen, um eben eine Rettungskette sicherzustellen oder die Logistik sicherzustellen. Das wäre eine Möglichkeit, die der Kanzler der Ukraine auch anbieten könnte“, sagte Strack-Zimmermann. Die Bundeswehr hat sie demnach auch verfügbar. „Wir haben diese besagten Fahrzeuge aus Afghanistan zurückgeholt, die sind also bereit.“
Scholz reiste an diesem Montag zu Gesprächen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. Am Dienstag fliegt er nach Moskau, um Präsident Wladimir Putin zu einer Deeskalation der brenzligen Lage zu bewegen.
Eine Lieferung schwerer Artillerie oder von Panzern komme dagegen nicht infrage, sagte Strack-Zimmermann. „Es wäre ein völlig falsches Zeichen, jetzt in diesen Augenblick sozusagen aufzurüsten.“

Sanktionen könnten Gaspreis weiter in die Höhe treiben
Sie warnte davor zu glauben, dass ein Krieg in der Ukraine die Menschen in Deutschland nicht tangieren würde. „Wir sind nicht weit von der Ukraine entfernt. Und zu glauben, dass wir hier im Warmen Deutschland sitzen und irgendwo ein Krieg ausbricht mitten in Europa und dass wir das nicht merken - das wäre naiv.“ Auch etwaige Sanktionen würden Auswirkungen auch in Deutschland haben. „Ja, das könnten wir merken wirtschaftlich. Das könnte man auch merken, dass Gaspreise steigen“, sagte sie. „Uns muss klar sein, dass in Frieden und Freiheit zu leben keine Selbstverständlichkeit ist.“

dpa