Boris Johnson überraschend nach Kiew gereist  (dpa)
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Der britische Premierminister Boris Johnson ist am Freitag überraschend zu Gesprächen in Kiew eingetroffen. Nach Angaben der britischen Regierung reiste er mit dem Angebot eines „großen Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte“ im Gepäck zu dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Britische Kräfte könnten demnach „alle 120 Tage bis zu 10.000 (ukrainische) Soldaten ausbilden“. Das Ausbildungsprogramm könne die Wende im Krieg gegen Russland bringen, sagte Johnson nach Angaben seiner Regierung. „Das Vereinigte Königreich ist mit euch und wird mit euch sein, bis ihr siegt.“ Britische Militärausbilder hatten ukrainische Soldaten bereits vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Verwendung moderner Waffen unterrichtet. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar gehört Großbritannien zu den finanzstärksten Unterstützern Kiews. Weitere Waffenlieferungen sollen folgen. „Die vielen Tage des Krieges haben gezeigt, dass die Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine fest und entschlossen ist“, erklärte Selenskyj. „Wir haben eine gemeinsame Vision davon, wie die Ukraine zum Sieg gelangen kann.“ Johnson war bereits im April als erster führender Vertreter eines G7-Staats in die Ukraine gereist. Am Donnerstag hatten die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Italien und Rumänien sich bei einem Besuch in Kiew dafür ausgesprochen, der Ukraine den Status als EU-Beitrittskandidat zu verleihen.

AFP