07.06.2022, Türkiye, Ankara. Der aserbaidschanische Außenminister Jeyhun Bayramov im Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu (AA)
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Aserbaidschan begrüßt die Gespräche zwischen Türkiye und Armenien zur Normalisierung ihrer Beziehungen. Das erklärte Außenminister Jeyhun Bayramov gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag anlässlich des Empfangs in Ankara zum 30-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen den „Bruderstaaten“ Aserbaidschan und Türkiye. „Aserbaidschan hat auf höchster Ebene zum Ausdruck gebracht, dass es die Normalisierung der Beziehungen zwischen Türkiye und Armenien unterstützt“, bekräftigte Bayramov Bakus Position. „Wir bewerten die Ernennung von Sonderbeauftragten durch Türkiye und Armenien sowie die drei Treffen, die sie bisher abgehalten haben, als sehr positiv“, fügte Bayramov hinzu. Gleichzeitig betonte der Außenminister, dass die Beziehung zwischen Aserbaidschan und Türkiye nie besser gewesen sei und die beiden Regierungen stets im Austausch stünden. Aserbaidschan befürworte seinerseits „die Aufnahme normaler nachbarschaftlicher Beziehungen zu Armenien“. Wenn Armenien geeignete Schritte unternehmen, das Völkerrecht respektieren und die regionalen Gegebenheiten richtig verstehen würde, könnten „gute Ergebnisse“ hinsichtlich der armenisch-aserbaidschanischen Beziehungen erzielt werden, so Bayramov. Ebenfalls Gespräche zwischen Aserbaidschan und Armenien

Armenien führt auf Bakus Impuls hin auch mit Aserbaidschan Normalisierungsgespräche. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew und der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan seien in den vergangenen zwei Monaten auf Initiative des EU-Ratspräsidenten Charles Michel zweimal zusammengetroffen, um die Themen eines möglichen Friedensabkommens zu erörtern, erinnerte Bayramov.

Laut Bayramov wurden in Brüssel auch Themen wie die Aufnahme des Verkehrs zwischen den beiden Ländern und der Beginn von Gesprächen zur Grenzfeststellung erörtert. „Für Armenien ist es wichtiger als für jeden anderen, die Grundlage für seine eigene Entwicklung zu schaffen, indem es seine Beziehungen zu den Nachbarländern Aserbaidschan und Türkiye normalisiert“, betonte der aserbaidschanische Spitzendiplomat. Hoffnung auf nachbarschaftliche Beziehung zwischen Ankara und Eriwan

Ankara und Eriwan hatten im vergangenen Dezember Serdar Kılıç und Ruben Rubinya für Gespräche über die Normalisierung der Beziehungen zu Sonderbeauftragten ernannt. Das erste Treffen fand am 14. Januar in Moskau statt. Das zweite und dritte Treffen wurden am 24. Februar bzw. 3. Mai in Wien abgehalten. Die beiden Beauftragten bezeichnen den Verlauf der Gespräche bisher als positiv.

Außerdem fand am 12. März am Rande des Antalya Diplomacy Forums ein bilaterales Treffen zwischen den Außenministern Türkiyes und Armeniens statt. Im Rahmen der Normalisierungsbemühungen haben Ankara und Eriwan zudem am 2. Februar nach einer zweijährigen Unterbrechung ihre kommerziellen Flüge wieder aufgenommen.

TRT Deutsch