Die Leiche einer Person, die ein T-Shirt der Organistaion World Central Kitchen trägt, liegt in einem Krankenhaus im Gazastreifen auf dem Boden. / Photo: DPA (dpa)
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Die US-Regierung hat empört auf den Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff reagiert und von Israel eindringlich Aufklärung gefordert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Dienstag im Weißen Haus in Washington, die US-Regierung sei „empört“ gewesen, als sie von dem Luftangriff der israelischen Armee erfahren habe, bei dem sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet wurden. Das Weiße Haus erwarte, dass Israel nach der vorläufigen Prüfung des Vorfalls zügig eine tiefergehende Untersuchung durchführe.

„Wir hoffen, dass die Ergebnisse öffentlich gemacht werden und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Kirby. Die US-Regierung habe diese Haltung auch gegenüber Israel „sehr klar“ gemacht.

Über 200 Helfer bei israelischen Angriffen getötet

„Mehr als 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wurden in diesem Konflikt getötet, der damit zu einem der schlimmsten Konflikte für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in der jüngeren Geschichte zählt“, sagte Kirby. „Dieser Vorfall steht sinnbildlich für ein größeres Problem und ist Beweis dafür, warum die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen so schwierig ist.“ Die israelische Armee müsse deutlich mehr tun, um Zivilisten und humanitäre Helfer besser zu schützen, forderte er.

Die Hilfsorganisation hatte am Dienstag den Tod von sieben Mitarbeitern im Gazastreifen bestätigt.

Palästinenser inspizieren die schwer beschädigten Fahrzeuge der in den USA ansässigen internationalen ehrenamtlichen Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK). (DPA)

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 32.782 Menschen getötet und 75.298 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen