Für Donnerstag sind einem ukrainischen Behördenvertreter zufolge drei Fluchtkorridore zur Evakuierung von Menschen aus der Region Sumy im Nordosten des Landes geplant. Diese führten aus den Städten Trostjanez, Krasnopillja und Sumy jeweils in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa, teilte der Chef der Gebietsverwaltung von Sumy, Dmytro Schywyzkyj, in der Nacht zu Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Der Beginn der Waffenruhe für die betreffenden Routen sei für 8.00 Uhr MEZ geplant.
Schywyzkij zufolge habe man noch andere Orte der Region für Fluchtkorridore eingereicht, diese allerdings noch nicht bestätigt bekommen. Fluchtkorridore sind Routen, über die sich Zivilisten unbehelligt in Sicherheit bringen können.
Die Großstadt Sumy ist laut Angaben des britischen Verteidigungsministeriums eingeschlossen. Nach Angaben von Schywyzkyj sind am Dienstag und Mittwoch fast 50.000 Menschen aus Sumy hinausgekommen. Am Mittwoch alleine hätten rund 10.000 Privatautos und 85 Busse die Stadt verlassen, insgesamt rund 44.000 Menschen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwochabend erklärt, für Donnerstag seien sechs Fluchtkorridore geplant. Es war zunächst unklar, ob die drei in der Region Sumy zu diesen sechs hinzukommen oder diese schon eingeschlossen sind. Bisher ist die Bilanz für die humanitären Korridore durchwachsen. Vor allem um die Evakuierung der südukrainischen Hafenstadt Mariupol wird seit Tagen gerungen. Mehrere Anläufe seit Sonntag waren gescheitert, vereinbarte Feuerpausen hatten nicht gehalten.
10 März 2022
Ukraine: Waffenruhe und Fluchtkorridore zur Evakuierung in Sumy geplant
In der Region Sumy ist ukrainischen Behörden zufolge eine Waffenruhe geplant. Über drei Fluchtkorridore sollen die Menschen sicher evakuiert werden. Mehrere Anläufe waren zuvor gescheitert, vereinbarte Feuerpausen hatten nicht gehalten.
dpa
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