Israels Regierung nutzt laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) das Aushungern von Zivilisten als Mittel der Kriegsführung. / Photo: AA Archive (AA Archive)
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Israels Regierung nutzt laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) das Aushungern von Zivilisten als Mittel der Kriegsführung. Dies stelle ein Kriegsverbrechen dar, teilte die Organisation am Montag mit.

Demnach blockiert die israelische Armee absichtlich die Lieferung von Wasser, Nahrung und Treibstoff und verhindert humanitäre Hilfen. Human Rights Watch bezog sich auf Befragungen vertriebener Palästinensern im Gazastreifen. Sie hätten große Schwierigkeiten, ihre Grundbedürfnisse zu sichern und Israel sei als Besatzungsmacht verantwortlich für die Versorgung.

Israels Kriegsführung in Gaza

Unter anderem der israelische Verteidigungsminister Joav Galant habe öffentlich das Ziel genannt, Zivilisten im Gazastreifen Nahrung, Wasser und Treibstoff zu entziehen, heißt es im Bericht von HRW weiter. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe humanitäre Hilfe von der Freilassung der Israelis in den Händen der Hamas abhängig gemacht.

Omar Shakir, HRW-Direktor für Israel und Palästina, forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich gegen „dieses abscheuliche Kriegsverbrechen aussprechen“. Militärhilfen und Waffenverkäufe an Israel müssten ausgesetzt werden. Länder wie die USA, Großbritannien, Kanada oder Deutschland hatten auch nach Beginn der Angriffe Israels aus Gaza ihre Waffenlieferungen fortgesetzt.

Israels Angriffe auf Gaza fordern mehr als 19.000 Tote

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.

Israel nahm den Vergeltungsschlag der Hamas als Vorwand, um einen Vernichtungskrieg zu starten. Ultrarechte Politiker der Regierung von Ministerpräsident Netanjahu zitieren als Rechtfertigung immer wieder Verse aus dem Alten Testament. Erklärtes Ziel der israelischen Angriffe ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Tausende Zivilisten getötet.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza bisher mehr als 19.000 Menschen durch Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.

TRT Deutsch und Agenturen