Medical supplies and ambulances were loaded onto the cargo ship / Photo: AA (AA)
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Ein türkisches Schiff mit humanitärer Hilfe für die von Israel belagerten Palästinenser im Gazastreifen hat die türkische Ägäisprovinz Izmir verlassen. Medizinische Hilfsgüter und Krankenwagen wurden am späten Donnerstagabend auf den Frachter verladen, der im türkischen Hafen Alsancak vor Anker lag.

Nach Abschluss der Beladung verließ das Schiff am frühen Freitag den Hafen in Richtung der ägyptischen Stadt Al-Arisch, die in der Nähe des Grenzübergangs Rafah liegt.

Fast 500 Tonnen Hilfsgüter – darunter Medikamente, medizinische Geräte, acht Feldlazarette, 20 Krankenwagen und medizinisches Verbrauchsmaterial – werden über Ägypten in die umkämpfte palästinensische Enklave geschickt, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca zuvor angekündigt hatte.

Der seit 16 Jahren von Israel blockierte Gazastreifen steht seit Beginn des aktuellen Konflikts vor einer totalen Belagerung. Die Situation macht Hilfslieferungen aus Ländern wie Türkiye zu einem lebenswichtigen Rettungsanker für die Zivilbevölkerung in Gaza.

20 Krankenhäuser nach israelischen Luftangriffen außer Betrieb

Eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagte, das Al-Schifa-Krankenhaus sei unter Beschuss geraten. 20 Krankenhäuser in Gaza seien nun komplett außer Betrieb.

Bei einem israelischen Angriff am Freitag auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt seien 13 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden, hieß es zudem in einer Erklärung der Regierung.

Auf die Frage von Journalisten nach dem Angriff auf das Krankenhaus sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris: „Ich habe keine Details zu Al-Schifa, aber wir wissen, dass es unter Beschuss steht“.

Bombardierung der belagerten Enklave hält an

In einer Erklärung vom Freitag teilte das Medienbüro in Gaza mit, etwa 40.000 Wohneinheiten in der belagerten Enklave seien von der israelischen Armee vollständig zerstört worden.

Seit Beginn des israelischen Angriffs am 7. Oktober seien rund 32.000 Tonnen Sprengstoff auf den Gazastreifen abgeworfen worden. Der geschätzte vorläufige Schaden im Wohnungs- und Infrastruktursektor belaufe sich auf jeweils 2 Milliarden Dollar, hieß es darin weiter.

Seit dem Hamas-Angriff ist die Gewalt im israelisch-palästinensischen Konflikt eskaliert. Zivilisten im blockierten Gazastreifen sind massiven israelischen Bombardements ausgesetzt. Experten und NGOs sehen inzwischen Hinweise auf israelische Kriegsverbrechen.

Mehr als 10.500 Palästinenser wurden binnen weniger Wochen durch das israelische Militär getötet, darunter 4.324 Kinder und 2.823 Frauen. Die Zahl der israelischen Opfer beläuft sich nach Angaben aus Tel Aviv auf fast 1.600.

TRT Deutsch