Verteidigungsminister Hulusi Akar im Gespräch mit hochrangigen Offizieren der türkischen Streitkräfte (Others)
Folgen

Die Türkei hat eine neue grenzüberschreitende Operation gestartet. Die Luftwaffe der Streitkräfte und Spezialeinheiten gehen derzeit im Nordirak gegen Verstecke der terroristischen PKK in den Kandil-Bergen im Nordirak vor.

Verteidigungsminister Hulusi Akar hat sich am Montagmorgen erstmals öffentlich zu der Operation geäußert und zeigt sich mit deren Verlauf zufrieden. In einer Erklärung hieß es:
„Unsere heldenhaften Piloten haben erfolgreich Ziele getroffen, die aus Unterständen, Bunkern, Höhlen, Tunneln, Munitionsdepots und so genannten Hauptquartieren der Terrororganisation bestehen.“

Akar zufrieden mit Fortgang der Militäroperation

Die Militäraktion mit dem Namen „Krallenschluss“ hat nach Angaben Akars vor allem die Verstecke der PKK-Terrorgruppe in den Gebieten Metina, Zap und Avasin-Basyan im Visier. Das türkische Militär werde von ATAK-Hubschraubern, Aufklärungs- und Kampfdrohnen unterstützt. Darüber hinaus betont Akar, dass „unsere Artillerie die Ziele mit voller Präzision getroffen hat“.

Bis jetzt verlaufe die Operation „erfolgreich wie geplant“, betont der Minister, der vor seinem Amtsantritt im Jahr 2018 drei Jahre lang als Vorsitzender des Generalstabs gedient hatte. „Die in der ersten Phase gesetzten Ziele wurden erreicht“, so Akar.

Die unübersichtliche Gebirgsgegend im Nordirak dient den Terroristen der PKK regelmäßig als Versteck. Dorthin verschleppt sie regelmäßig Minderjährige aus der Türkei, um sie zu Kämpfern auszubilden, und von dort aus plant die Gruppe auch grenzüberschreitende Terrorakte.

Operation baut auf erfolgreichen Offensiven der vergangenen Jahre auf

Bereits im Jahr 2020 hatte die türkische Armee ihre Operationen „Tigerkralle“ und „Adlerkralle“ in den Grenzregionen des Nordiraks durchgeführt, um die Sicherheit der türkischen Bevölkerung und die Integrität der Grenzen des Landes zu gewährleisten.

Die PKK führt seit fast 40 Jahren einen Terrorkrieg gegen den türkischen Staat. In der Türkei, den USA und der EU ist sie als terroristische Organisation eingestuft. Unter anderem dienen Drogengeschäfte oder Schutzgelderpressung der Gruppe zur Beschaffung von Finanzmitteln. Ihr wird vorgeworfen, durch Täuschung, Einschüchterung und Entführungen junge Menschen – häufig Minderjährige – für ihren terroristischen Kampf zu rekrutieren.

In der Türkei wird die Organisation für den Tod von etwa 40.000 Menschen verantwortlich gemacht. Die türkische Regierung hat vor allem Regierungen in der EU mehrfach für ein aus ihrer Sicht zu wenig entschlossenes Vorgehen gegen die Terroristen kritisiert. Geheimdiensten zufolge betrachtet die PKK Europa als „ruhiges Hinterland“, seit mehrere Terrorakte etwa in Deutschland 1993 zum Verbot der Vereinigung geführt hatten.

Mehr zum Thema: YPG/PKK sammelt Kampferfahrung im Ukraine-Krieg

TRT Deutsch