Türkei: Mindestens 59 Tote bei Flutkatastrophe – 77 Vermisste (AA)
Folgen

Angesichts von Überschwemmungen im Norden und Waldbränden im Süden der Türkei reißen die negativen Nachrichten aus dem Land nicht ab. Die Zahl der Todesopfer durch die Flutkatastrophe in der Scharzmeer-Region stieg am Samstag auf mindestens 59. Nach offiziellen Angaben werden mindestens 77 Menschen vermisst.

AFAD setzt Suche nach weiteren Opfern fort

Besonders schwer von der Flutkatastrophe betroffen war das Dorf Babaçay in der nördlichen Provinz Sinop, wie die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Dort seien 40 Häuser sowie beide ins Dorf führende Brücken zerstört worden. Die Katastrophenschutzbehörde AFAD teilte mit, ihre Einsatzteams durchkämmten auf der Suche nach weiteren Opfern die Trümmer Dutzender eingestürzter Häuser an der Schwarzmeerküste. Die Überschwemmungen wurden durch starke Regenfälle in der Nacht zum Mittwoch ausgelöst, während sich die Türkei gerade erst von schweren Waldbränden im Süden des Landes erholte, durch die acht Menschen ums Leben gekommen waren. Staatschef Recep Tayyip Erdoğan besuchte am Freitag die Hochwasser-Gebiete und nahm an der Beisetzung von Opfern teil. In Bozkurt in der Provinz Kastamonu stürzte ein achtstöckiges Gebäude am Ufer des Ezine-Flusses ein.

Acht Tote bei Absturz eines Löschflugzeugs in der Türkei
Auch die heftigen Waldbrände im Süden der Türkei bringen Experten mit der Erderwärmung in Zusammenhang. In der Nähe der Stadt Adana stürzte am Samstag ein russisches Löschflugzeug vom Typ Beriew-200 ab, das laut türkischem Verteidigungsministerium im Einsatz gegen einen Waldbrand in der Region Kahramanmaraş war. Die fünf russischen Soldaten und drei Türken an Bord starben.

Ein türkisches Luftüberwachungsflugzeug und ein Hubschrauber wurden zur Unglücksstelle entsandt. Auf Fernsehbildern war eine große Rauchsäule über bergigem Gebiet zu sehen. Der russische Staatschef Wladimir Putin übermittelte seinem türkischen Amtskollegen Erdoğan seine Anteilnahme und erklärte, der „Schmerz dieses Verlustes eint uns“. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu erklärte seine „Anteilnahme an unsere Nation und das russische Volk.“ Die heldenhafte Hilfe werde nicht vergessen werden.

TRT Deutsch und Agenturen