Archivbild: Nazgul Kenzhetay und Emin Karaçak (Internetseite von GZT)
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Die Journalsiten Emin Karaçak und Nazgul Kenzhetay vom türkischen Onlinemagazin „GZT“ sind in der Republik Chakassien in Russland wegen Spionagevorwürfen festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete, wurde die Ausrüstung der Journalisten beschlagnahmt. Sämtliche Daten auf Datenträgern seien gelöscht worden.

Demnach war es bereits am vergangenen Donnerstag zu den Festnahmen gekommen. Russische Einheiten der Abteilung für Extremismusbekämpfung hätten die beiden Journalisten vom Hotel abgeführt und in ein „Rückführungscamp“ in Chakassiens Hauptstadt Abakan gebracht.

Karaçak und Kenzhetay befänden sich nun für insgesamt zehn Tage in getrennten Zellen. Danach sollen sie des Landes verwiesen werden. Laut den inhaftierten Redakteuren versuchen die russischen Behörden die Prozeduren zu verlangsamen, um die Haftzeit zu verlängern.

Laut „GZT“-Informationen kommt es in dem russischen „Rückführungscamp“ zu Menschenrechtsverstößen gegen die Journalisten. So stünde ihnen in der sehr kalten Region kein warmes Wasser zur Verfügung. Zudem dürften sie täglich maximal zwei Mal ihre Zellen verlassen. Des Weiteren würden Kenzhetay und Karaçak permanent durch Kameras überwacht. Die Forderung nach Anwälten sei zurückgewiesen worden.

Die beiden Journalisten waren laut „GZT“ nach Russland gereist, um dort eine Dokumentation über die Kultur der Turkvölker zu drehen. In russischen Medien wird den beiden unter anderem „antirussische Propaganda“ und „Spionage“ vorgeworfen.

TRT Deutsch