Piraten überfallen türkisches Containerschiff vor Nigeria - Ein Toter (AA)
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Im Golf von Guinea haben Piraten ein Containerschiff überfallen. Dabei wurde ein Mitglied der Besatzung getötet und 15 weitere entführt worden, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag. Bei den Entführten handelt es sich demnach um Türken. Der getötete Mann kam aus Aserbaidschan. Inzwischen liegt das Schiff vor Anker in Port-Gentil in Gabun.

Dem Bericht zufolge hatten die Piraten das Schiff namens „Mozart“ nach dem Überfall am Samstag wieder verlassen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan telefonierte nach Angaben seines Büros mit dem vierten Kapitän, Furkan Yaren.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu versicherte, zur Rettung der Besatzung würden alle notwendigen Maßnahmen ergriffen. In einem Telefonat mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Jeyhun Bayramov kondolierte er zum Tod des Ingenieurs aus Aserbaidschan.

Auf Twitter wurde eine Audioaufnahme geteilt, bei der es sich laut Anadolu um die Stimme von Kapitän Yaren handelt. Auf der Aufnahme ist zu hören: „Ich weiß nicht, wo ich hinfahre. Die Piraten haben alle Kabel durchtrennt, nichts außer dem Navigator funktioniert. Sie gaben mir eine Route und der folge ich.“

Der Überfall ereignete sich Anadolu zufolge etwa 180 Seemeilen vor der Küste Nigerias. Das Schiff, das unter liberianischer Flagge fährt, war von der nigerianischen Hauptstadt Lagos nach Kapstadt in Südafrika unterwegs. Die Reederei mit Sitz in Istanbul bestätigte nach Angaben von Anadolu den Überfall. Die Zahl der Piratenangriffe auf den Weltmeeren ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Nach Daten des Internationalen Schifffahrtsbüros (IMB) gab es vergangenes Jahr 195 Angriffe - 33 mehr als im Jahr 2019. Besonders betroffen waren der Golf von Guinea, die Meerenge von Singapur und indonesische Gewässer.

TRT Deutsch und Agenturen