Symbolbild: Schwedische Fahne / Photo: DPA (dpa)
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Vor dem Hintergrund einer geplanten Koranverbrennung hat das türkische Außenministerium am Freitag den schwedischen Botschafter Staffan Herrström einbestellt. Laut diplomatischen Kreisen geht es um die vom dänischen Rechtsextremisten Rasmus Paludan geplante Kundgebung am Samstag in Stockholm. Schwedische Behörden hatten zuvor eine Erlaubnis für die umstrittene Aktion erteilt, die vor der türkischen Botschaft stattfinden soll.

Der 41-jährige Paludan ist Vorsitzender der rechtsradikalen Partei „Strenger Kurs“ in Dänemark. Er gilt als höchst umstrittene Figur und fiel bislang mehrmals durch islamophobe Handlungen und Äußerungen auf. Durch seine Koranverbrennungen sorgte Paludan in den vergangenen Jahren immer wieder für Empörung. Aufgrund seiner islamfeindlichen Beiträge in den sozialen Netzwerken wurde er 2020 wegen Rassismus angeklagt und zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt. Diese wurde 2021 zur Bewährung ausgesetzt.

Dem Botschafter sei in Ankara mitgeteilt worden, dass Türkiye eine derartige „provokative Aktion“ streng verurteile, hieß es Seitens des türkischen Außenministeriums. Eine derartige Handlung sei als „Hasskriminalität“ einzustufen, weshalb die Genehmigung durch schwedische Behörden inakzeptabel sei. Ankara fordert Maßnahmen, um die Veranstaltung von Paludan zu verhindern.

Ankara warnt Botschafter vor PKK-Anhängern

Herrström wurde auch mit Blick auf die von PKK-Anhängern angekündigten Demos in Stockholm gewarnt, wie das türkische Außenamt berichtete. Eine Duldung von Terrorpropaganda sei nicht mit dem trilateralen NATO-Memorandum vereinbar.

Türkiye, Schweden und Finnland hatten das Memorandum beim NATO-Gipfel im Juni 2021 in Madrid unterzeichnet. Dieses sieht unter anderem Maßnahmen gegen Terrorgruppen und deren Propagandaveranstaltungen vor. Im Gegenzug will Ankara dem NATO-Beitritt Schwedens und Finnlands zustimmen.

TRT Deutsch