27. Januar 2022: Israel Elbom (AA)
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Als am Dienstag ein besonders heftiges Schneechaos in Istanbul die Verkehrsteilnehmer überraschte, befand sich auch der Rabbiner Israel Elbom auf einer Geschäftsreise in der türkischen Metropole. Nachdem er stundenlang im Verkehr festgesteckt hatte, wurde er eigenen Aussagen zufolge von der türkischen Gendarmerie in der Ali-Kuşçu-Moschee untergebracht. „Ich habe neben Muslimen gebetet“, teilte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur Anadolu (AA) mit.

Der 62-Jährige überprüft in seiner beruflichen Funktion unter anderem die Koscher-Zertifikate für Nahrungsmittel. Nachdem er im Rahmen einer Dienstreise in einer Fabrik in Istanbul seine Arbeiten abgeschlossen hatte, war er mitten im Schneechaos mit seinem Fahrzeug von etwa zehn Stunden im Verkehr steckengeblieben.

27. Januar 2022: Israel Elbom (AA)

Anschließend sei ihm und weiteren Menschen geholfen worden. „Wir haben uns auf den Weg in eine Polizeistation gemacht. Es war warm dort“, teilte Elbom der AA mit. Später sei er gegen vier Uhr morgens in einer Moschee untergebracht worden.

In dem muslimischen Gotteshaus habe er sich in eine Ecke begeben. „Die Menschen dort sahen mich an, weil ich natürlich etwas anders aussehe“, so der Rabbiner. „Niemand sagte etwas, alle lächelten einfach nur. Es war sehr schön.“

Weil er sehr erschöpft gewesen sei, habe sich Elbom auf dem Teppich in der Moschee ausgeruht und geschlafen. Später habe er Seite an Seite mit den Muslimen gebetet. „Wir beten zu demselben Gott. Es war ein schöner Tag.“

27. Januar 2022: Die Moschee, in der Elbom untergebracht wurde (AA)
TRT Deutsch