G20-Gipfel: Erdoğan bezeichnet Islamfeindlichkeit als „Akt der Barbarei“ / Photo: Ihlas Haber Ajansi (Ihlas Haber Ajansi)
Folgen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die Fälle von Islamfeindlichkeit als „barbarische Akte“ bezeichnet. Ankara werde dazu nicht schweigen, sagte Erdoğan am Sonntag auf einer Pressekonferenz nach dem G20-Gipfel im indischen Neu Delhi. „Die Verbrennung des Heiligen Korans ist ein unbestreitbares Hassverbrechen, das nicht als Meinungsfreiheit gerechtfertigt werden kann.“ Staaten, die solche Handlungen erlaubten, müssten ihre bestehenden Gesetze überprüfen, forderte Erdoğan.

Gespräche über F-16-Deal

Am Rande des G20-Gipfels sprach Erdoğan mit seinem US-Amtskollegen Joe Biden unter anderem über den möglichen F-16-Kampfjet-Deal zwischen den USA und Türkiye. Weitere Details dazu sind nicht bekannt.

Ankara hatte im Oktober 2021 hierzu eine Anfrage an Washington geschickt. Das rund sechs Milliarden Dollar teure Angebot beinhaltet die Lieferung von 40 F-16-Kampfflugzeugen sowie ein Modernisierungspaket für 79 Jets.

Doch führende Abgeordnete im US-Kongress sprachen sich zunächst dagegen aus. Sie machten die Zustimmung Ankaras zum NATO-Beitritt Schwedens davon abhängig.

Nach Ansicht Ankaras wären die Kampfflugzeuge nicht nur eine Stärkung für Türkiye, sondern auch für die NATO.

„Schweden muss seinen Verpflichtungen nachkommen“

Die Entscheidung über einen möglichen Beitritt Schwedens zur NATO liege im Ermessen des türkischen Parlaments, stellte Erdoğan erneut klar. Er könne die Entscheidung nicht im Alleingang treffen. Zudem müsse Schweden seinen Verpflichtungen nachkommen, betonte der türkische Staatschef. Auch dürfe der F-16-Deal nicht von der Zustimmung Ankaras zum NATO-Beitritt Schwedens abhängig gemacht werden.

Die Staats- und Regierungschefs der G20 waren in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu einem zweitägigen Gipfeltreffen unter dem Motto „Eine Erde, eine Familie, eine Zukunft“ zusammengekommen. Der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Staatspräsident Xi Jinping nahmen nicht daran teil.


TRT Deutsch