Putzkräfte reinigen den Boden in der Stadt Gaziantep.  (AA)
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Die Türkei hat wegen der Coronavirus-Krise Einschränkungen der Bewegungsfreiheit für Menschen über 65 Jahren und für chronisch Kranke angeordnet. Die Maßnahme, die es den betroffenen Personen mit Ausnahmen untersagt, das Haus zu verlassen, sei am Samstag um Mitternacht in Kraft getreten, teilte das Innenministerium auf Twitter mit.

Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen gelten als wesentlich gefährdeter durch die Lungenkrankheit Covid-19.
Das Land mit 83 Millionen Einwohnern hat bereits die meisten öffentlichen Plätze gesperrt, viele Geschäfte schließen lassen und Sportveranstaltungen sowie Massengebete in Moscheen untersagt. Auch viele internationale Flugverbindungen wurden unterbrochen.

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist derweil gestiegen. Die Zahl der positiv Getesteten erreichte 947, wie der Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Samstagabend auf Twitter mitteilte. Die Zahl der Todesopfer stieg auf 21. Es handele sich um alte Menschen, teilte Koca mit, ohne weitere Details zu nennen. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 3.000 Menschen getestet worden.

Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) startete eine Kampagne in den sozialen Medien und sprach sich für weiter ausgedehnte Coronavirus-Tests aus.

Türkei evakuiert Studenten aus sieben Ländern

Unterdessen werden mehr als 3.000 türkische Studenten, die aufgrund des Ausfalls von internationalen Flügen noch in sieben Ländern festsitzen würden, evakuiert, teilte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Samstag mit.

Mindestens 3.358 Studenten in Großbritannien, Irland, der Schweiz, Polen, Italien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hätten bei den diplomatischen Vertretungen der Türkei einen Antrag auf Evakuierung gestellt.

Die Aktion werde am Sonntag beginnen und die Studenten würden 14 Tage lang in Schlafsälen in den Provinzen Sakarya und Samsun unter Quarantäne gestellt werden.
Außenminister Çavuşoğlu ruft zur globalen Solidarität auf

Auf die Möglichkeit eines baldigen G20-Treffens per Videokonferenz hinweisend, erklärte der türkische Außenminister: „Wenn es ein globales Problem gibt, müssen wir es mit der gesamten internationalen Gemeinschaft angehen, gemeinsam kämpfen und die Solidarität verstärken.“

Das neuartige Coronavirus ist im Dezember letzten Jahres in Wuhan, China, aufgetreten. Es hat sich nach Angaben der US-amerikanischen Johns Hopkins University bislang in mindestens 167 Ländern ausgebreitet.

Von den weltweit mehr als 303.000 bestätigten Fällen hat sich die Zahl der Todesfälle auf fast 13.000 erhöht, während sich mehr als 91.600 Menschen inzwischen erholt haben sollen.




TRT Deutsch und Agenturen