Archivbild: Emblem des türkischen Außenministeriums. / Photo: AA (AA)
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Das türkische Außenministerium hat die Antisemitismus-Vorwürfe israelischer Regierungsvertreter gegen Türkiye zurückgewiesen. Das gelte auch für die Beleidigungen gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, teilte das Ministerium am Sonntag mit.

Zuvor hatte Erdoğan auf einer Großkundgebung für Gaza am Samstag in Istanbul seine Unterstützung für die Palästinenser bekräftigt sowie die Hamas als „Freiheitskämpfer“ bezeichnet. Er prangerte zugleich die „Kriegsverbrechen“ Israels in Palästina an und bezeichnete das Land als eine „Schachfigur“ in der Region. Israel rief daraufhin seine Diplomaten aus Türkiye zurück. Der israelische Außenminister Eli Cohen kündigte an, die Beziehungen neu bewerten zu wollen. Andere Regierungspolitiker reagierten mit Beleidigungen und Antisemitismus-Vorwürfen.

„Barbarei muss enden“

Das türkische Außenministerium warf Israel vor, Fakten zu ignorieren und „mit Verzerrungen das brutale Massaker an palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen zu vertuschen“. Im Gegensatz dazu sei Türkiye stets ein sicherer Hafen für Geflüchtete gewesen, „einschließlich Juden“.

Das türkische Ministerium forderte die israelischen Behörden auf, den Forderungen nach einer Waffenruhe nachzukommen. Die „Barbarei“, die auf die „totale Vernichtung“ der Bewohner des Gazastreifens abziele, müsse enden.

Krieg gegen Gaza

Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt. Zugleich wurden massive Luftangriffe gestartet. Nach der Aufforderung zur Evakuierung des nördlichen Küstenstreifen flohen Hunderttausende in den Süden. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen. Israel will die Hamas auslöschen, tötet bei seinen Angriffen auf dicht besiedelte Wohngebiete aber auch Zivilisten.

Die im Gazastreifen regierende Hamas startete am 7. Oktober die Operation „Al-Aqsa-Flut“. Nach Angaben der Widerstandsorganisation reagierten die Kämpfer damit auf die israelischen Übergriffe auf die Al-Aqsa-Moschee und die zunehmende Gewalt der illegalen Siedler. Erklärtes Ziel ist aber auch die Aufhebung der israelischen Belagerung.

Bei israelischen Angriffen auf Gaza wurden laut örtlichen Angaben seit dem 7. Oktober mindestens 7326 Palästinenser getötet, davon mehr als die Hälfte Frauen und Kinder. 15.273 weitere seien verletzt worden. Israel greift immer wieder Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen an, weshalb dem Land „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen werden.

Auf israelischer Seite verloren rund 1200 Menschen ihr Leben, wie Sicherheitskreise berichten. Etwa 1050 weitere seien verletzt worden.

TRT Deutsch