31. Januar 2023, Diyarbakır, Türkiye: Der Generaldirektor der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, Serdar Karagöz, bei der Eröffnung der Ausstellung. / Photo: AA (AA)
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In der türkischen Provinz Diyarbakır ist die von der Nachrichtenagentur Anadolu organisierte Fotoausstellung „Der Moment, in dem die Zeit für die Mütter von Diyarbakir stehen blieb“ eröffnet worden. Der Generaldirektor der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, Serdar Karagöz, und der Gouverneur von Diyarbakır, Ali Ihsan Su, nahmen an der Eröffnung am Dienstag im historischen Keçi Burcu (Ziegenturm) teil. Die Ausstellung soll auf 42 Fotos die Sehnsucht der betroffenen Mütter nach ihren Kindern, die von der Terrororganisation PKK entführt worden sind, darstellen.

Su erklärte, dass die Fotojournalisten die „Angst, Trauer und Träume“ der Mütter festgehalten hätten. Die Ausstellung soll dazu beitragen, „unsere Kinder zu retten und die Qualen unserer Mütter zu beenden.“ Karagöz lobte den Widerstand der protestierenden Mütter. Deren einziges Ziel sei die Rettung ihrer Kinder. „Das Herz einer Mutter ist stärker als alle Waffen der Welt“, fügte Karagöz hinzu.

Fotojournalisten besuchten tagelang „Mütter von Diyarbakır“

Anadolu Agency verfolge den Widerstand der Mütter vom ersten Tag an, sagte Karagöz. Die Nachrichten und Inhalte dazu seien in 13 Sprachen in die Welt getragen worden. Der Generaldirektor der Nachrichtenagentur nahm auch auf den Titel der Ausstellung Bezug: „Wenn Mütter von ihren Kindern getrennt sind, scheint die Zeit stillzustehen. Leider bleibt für die Mütter in Diyarbakır die Zeit stillstehend, bis sie ihre Kinder wiedersehen“.

Anadolu-Journalisten hätten die Mütter in ihren Häusern besucht und ihnen jeweils 20 Tage lang zugehört. Die Fotos der Mütter seien in einer Komposition zusammengestellt worden. Die Fotografie sei die „reinste und kompakteste“ Art, eine Geschichte zu erzählen, betonte Karagöz. „Bald wird diese Ausstellung in anderen Teilen von Türkiye sowie in anderen Städten auf der ganzen Welt gezeigt.“ Die Welt solle „Zeuge dieser Grausamkeit, dieses Dramas und dieser Ungerechtigkeit“ werden. Die Ausstellung in Diyarbakır soll bis zum 14. Februar Besuchern offen stehen.

„Mütter von Diyarbakır“ fordern von HDP Distanzierung von PKK

Seit dem 3. September 2019 protestieren Familien, deren Kinder von der Terrorgruppe PKK entführt oder zwangsrekrutiert wurden, vor den Büros der Demokratischen Volkspartei (HDP) in Diyarbakır. Die HDP selbst behauptet, als Partei die Kurden in Türkiye zu vertreten. Sie steht jedoch in der Kritik – wegen Verbindungen zur Terrororganisation PKK.

Die „Mütter von Diyarbakır“ und andere Kritiker werfen der Partei vor, der politische Arm der Terrororganisation PKK/YPG zu sein und Mitverantwortung für die Entführungen ihrer Kinder zu tragen. Inzwischen haben sich die Proteste auf andere türkische Provinzen mit kurdischer Bevölkerung ausgeweitet, darunter Van, Muş, Şırnak und Hakkari.

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