Archivbild: Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar während einer Pressekonferenz (AA)
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Bei einem Einsatz gegen die Terrororganisation PKK im Nordirak hat das türkische Militär nach offiziellen Angaben 13 entführte Türken in einer Höhle tot aufgefunden. „Ich wünschte, wir hätten unsere 13 Bürger sicher dort rausbringen können“, sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar am Sonntag. Man habe die Entführung aus Sicherheitsgründen zuvor nicht bekanntgegeben.

Das türkische Militär habe sich zuvor schwere Gefechte mit PKK-Terroristen geliefert und unter anderem die Höhle unter ihre Kontrolle gebracht, sagte Akar. Bei der Durchsuchung sei man auf die 13 Opfer gestossen. Nach ersten Erkenntnissen seien zwölf Menschen durch Kopfschüsse getötet worden, ein weiterer durch einen Schuss in die Schulter, sagte Akar. Sie seien unbewaffnet gewesen. Zwei gefasste PKK-Anhänger hätten ausgesagt, die entführten Personen seien kurz vor Beginn der Operation in dem Gebiet exekutiert worden.

Türkische Regierungsvertreter verurteilten die Morde mit scharfen Worten. Präsidentensprecher Ibrahim Kalın kritisierte die fehlende internationale Anteilnahme. „Die Welt schweigt", schrieb er auf Twitter. „Dieses Schweigen ist ein beschämender Akt der Komplizenschaft“.

Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun unterstrich die Einstufung der PKK als Terrororganisation, die auch für die EU und die Vereinigten Staaten gelte. Die Türkei werde ihren Anti-Terror-Kampf fortsetzen, bis die Gefahr „komplett und permanent beseitigt“ sei.

Die Türkei hatte am Mittwoch in der nordirakischen Provinz Dohuk einen großangelegten Militäreinsatz („Klaue 2“) gegen die PKK im Nordirak begonnen. Dabei wurden 48 Terroristen neutralisiert, zwei weitere konnten lebend gefasst werden. Zudem wurden zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt.

Die PKK wird in der Türkei, von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. In der Türkei wird sie für den Tod von rund 40.000 Menschen verantwortlich gemacht.

TRT Deutsch