SAP zahlt Millionenstrafe wegen Bestechung / Photo: DPA (dpa)
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Der deutsche Softwarekonzern SAP hat im Zusammenhang mit Bestechungsvorwürfen in mehreren Ländern einer Zahlung von mehr als 220 Millionen Dollar (rund 200 Millionen Euro) zugestimmt. „SAP hat die Verantwortung für korrupte Praktiken übernommen, die ehrlichen Unternehmen im weltweiten Handel schaden“, erklärte die US-Staatsanwältin Jessica Aber am Mittwoch. Das Unternehmen erklärte, es begrüße „den Abschluss dieser Angelegenheiten“ und werde „die Bedingungen der Vereinbarungen vollständig einhalten“.

Den Gerichtsakten zufolge zahlten SAP und Mittäter zwischen 2013 und 2017 Bestechungsgelder an Beamte in Südafrika, um Verträge mit der Stadt Johannesburg und dem Hauptstadtbezirk Tshwane sowie der nationalen Wasser- und Abwasserbehörde und dem Energieunternehmen Eskom zu bekommen. Zwischen 2015 und 2018 organisierte SAP demnach auch die Zahlung von Bestechungsgeldern an indonesische Beamte, um sich Regierungsverträge zu sichern, unter anderem mit dem Fischereiministerium und der staatlichen Telefongesellschaft.

Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erklärte, dass SAP zudem in Bestechungsfälle in Malawi, Kenia, Tansania, Ghana und Aserbaidschan verwickelt gewesen sei.

Die US-Justiz kann laut einem Gesetz namens Foreign Corrupt Practices Act (FCPA) aus dem Jahr 1977 mutmaßliche Korruption bei einem Unternehmen auch außerhalb der eigenen Landesgrenzen verfolgen, sobald dessen Transaktionen auch das US-Finanzsystem berühren oder in Dollar abgewickelt werden.


AFP