Der Arbeitsausschuss des Deutschen Instituts für Normung (DIN) will die offizielle Buchstabiertafel reformieren. Nach Informationen der Funke Mediengruppe soll ab kommendem Herbst vorübergehend wieder die Version der Weimarer Zeit eingesetzt werden.
Die Nationalsozialisten hatten jüdische Namen aus der Buchstabiertafel getilgt. Aus „D wie David“ machten sie „D wie Dora“. Das soll sich nun ändern und die Weimarer Tafel genutzt werden. Zwar gab es 1950 eine Überarbeitung, die jedoch die meisten gestrichenen Namen nicht wieder aufnahm.
Initiator der Aktion ist der Antisemitismusbeauftragte von Baden-Württemberg, Michael Blume. In einem Brief an das DIN sprach er sich für eine temporäre Rückkehr zur alten Buchstabiertafel aus. Die Tabelle der Nationalsozialisten solle nicht einfach weiter übernommen werden, begründete Blume seinen Vorstoß. „Es ist ein schönes Signal für das Jahr, in dem wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland feiern, deutlich zu machen, wie die Tabelle ursprünglich aussah.“
Eine neue normierte Buchstabiertabelle soll im kommenden Herbst vorgelegt werden. Voraussichtlich werden überwiegend Städtenamen verwendet. Zeitgleich soll wieder die Weimarer Tabelle zum Einsatz kommen – und zwar so lange, bis die endgültige Reform im dritten Quartal 2022 in Kraft tritt.
7 Dez. 2020
Reform der Buchstabiertafel: Aus „D wie Dora“ wird wieder „D wie David“
Die offizielle Buchstabiertafel soll ab kommendem Herbst reformiert werden. Einem Beschluss zufolge soll wieder die Version aus der Weimarer Zeit zum Einsatz kommen. Die Nationalsozialisten hatten jüdische Namen aus der Buchstabiertafel getilgt.
TRT Deutsch
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