Rassismus oder Sarkasmus? Rücktritt von Sickter Bürgermeister gefordert (Facebook)
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Die Reaktion von Bürgermeister Marco Kelb aus Sickte (Landkreis Wolfenbüttel) auf den Tweet eines WDR-Moderators ist auf deutliche Kritik gestoßen. Die SPD forderte am Dienstag den Rücktritt des CDU-Politikers, der inzwischen den umstrittenen Tweet löschte. „Diese Äußerung ist ein Rundumschlag der Diskriminierung. Er verhöhnt den Einsatz gegen Rassismus. Als SPD Niedersachsen verurteilen wir diese Aussagen aufs Schärfste und fordern den sofortigen Rücktritt“, hieß es in einer Stellungnahme von Hanna Naber, kommissarische Generalsekretärin der SPD Niedersachsen.

Der Kommentar Kelbs bezog sich auf einen Tweet eines Moderators, der sich kritisch mit der Arbeit deutscher Journalisten auseinandersetzte und mehr Diversität forderte. Kelb hatte geschrieben: „Dann räumen Sie doch Ihren Platz für eine dunkelhäutige muslimische Transfrau mit Wurzeln in Simbabwe und Dänemark! Schon herrscht mehr Diversität bei WDR!“

Rassismus oder Sarkasmus? Rücktritt von Sickter Bürgermeister gefordert (Screenshot Twitter)

„Mein gegenständlicher Twitter-Beitrag enthält keine rassistischen Äußerungen und ist schon gar nicht rassistisch intendiert oder motiviert“, sagte Kelb am Dienstag. „Meine in dem Beitrag gewählte sarkastische und mit dem Mittel der Übertreibung genutzte Formulierung soll anmahnen, dass Redaktionen sich nicht in ihren Bemühungen um Diversität in ihrer personellen Zusammensetzung verkrampfen sollten, sondern ihr Personal streng nach Eignung, Befähigung und Leistung auswählen sollten“.

dpa