In Hannover sind auf einem muslimischen Kinder-Gräberfeld mehrere Grabschilder geschändet worden. Der Verband Schura Niedersachsen teilte am Dienstag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter Aufnahmen von den beschädigten Grabschildern auf dem Stadtfriedhof Stöcken.
Vertreter der muslimischen Gemeinde fordern nun die Aufklärung des Vorfalls. „In den letzten Jahren wurden bereits mehrere muslimische Grabfelder in Niedersachsen geschändet“, erinnerte der Vorsitzende der Schura Niedersachsen, Recep Bilgen, auf Twitter. „Wir erwarten hier eine schnelle Aufklärung seitens der Polizei Hannover und Stadt Hannover“, so Bilgen weiter.
Laut der Polizei Hannover ermittelt das Polizeikommissariat Stöcken nun „wegen Verdachts der Störung der Totenruhe“. Die Ermittlungen gingen „in alle Richtungen“. „Die Polizei nimmt den Vorfall sehr ernst“, hieß es weiter.
Zuletzt hatte es zu Beginn dieses Jahres einen großen Aufschrei nach der Schändung muslimischer Gräber in Nordrhein-Westfalen gegeben. Nach dem Vorfall in der Silvesternacht in Iserlohn strömten Solidaritätsbekundungen aus der Politik. „Der Angriff in der Silvesternacht ist ein neuer Beweis für die krankhafte anti-islamische Geisteshaltung, die in letzter Zeit vor allem in Europa auf dem Vormarsch ist und sogar muslimische Friedhöfe ins Visier nimmt“, hatte das türkische Außenministerium nach Bekanntwerden der Schändungen mitgeteilt.