Berlin: Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts, spricht auf einer Pressekonferenz in Berlin  über den aktuellen Stand zur Ausbreitung des Coronavirus. (dpa)
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Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagabend wieder gestiegen. Laut der veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr wieder einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 1,0. Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen nicht mehr leicht zurückgeht wie in den vergangenen Tagen.
Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3, in den vergangenen Tagen bei 0,9 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.
Das RKI hat immer wieder betont, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsse diese Reproduktionszahl unter 1 liegen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen bei Corona-Maßnahmen deutlich gemacht, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können.

Mehr als 156.200 Corona-Nachweise in Deutschland - 5845 Tote
In Deutschland sind bis Dienstagvormittag mehr als 156.200 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 5845 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben.
Nach RKI-Schätzungen haben in Deutschland rund 117.400 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.
Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 41.400 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1636 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 31.800 Fällen und mindestens 1131 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 31.100 bestätigten Fällen und mindestens 1269 Toten. Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland.
Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 316,7 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 187,9. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch.

dpa