Eine Studie hat zuvor von Betroffenen erhobene Vorwürfe bezüglich möglicher Übergriffe auf Kinder in bayerischen SOS-Kinderdörfern aufgearbeitet. Das Ergebnis: Zwei ehemalige Mitarbeiterinnen einer Einrichtung des gemeinnützigen Vereins in Bayern sollen nach Angaben der Hilfsorganisation ihnen anvertrauten Kindern „Leid“ zugefügt haben. Ehemalige Bewohner beschuldigen die beiden Frauen demnach, von Anfang der 2000er Jahre an bis etwa 2015 „kindeswohlgefährdende Grenzüberschreitungen“ begangen zu haben.
Dabei soll es beispielsweise um gemeinsames Duschen gehen oder um Hygienemaßnahmen, die die Schamgrenzen der Kinder verletzten. Das geht aus einem Bericht des Missbrauchsexperten Heiner Keupp hervor, den der SOS-Kinderdorfverein am Freitag auf seiner Homepage veröffentlichen wollte und dessen Ergebnisse der Deutschen Presse-Agentur vorab vorlagen. Keupp hat auch schon den Skandal um sexuellen Missbrauch im katholischen Kloster Ettal wissenschaftlich aufgearbeitet.
Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat inzwischen nach einer Strafanzeige Ermittlungen aufgenommen, wie ein Sprecher der Behörde der dpa in München sagte. Eine Sprecherin von SOS-Kinderdorf erklärte, die Organisation wisse von dieser Anzeige und sei im Austausch mit einem Betroffenen, der sich zuvor an eine eigens bei den SOS-Kinderdörfern eingerichtete Anlaufstelle gewandt habe und dort beraten worden sei.
8 Okt. 2021

„Grenzüberschreitungen“: Schwere Vorwürfe gegen „SOS Kinderdorf“
Eine Studie hat schwere Vorwürfe gegen ehemalige Mitarbeiterinnen eines bayerischen „SOS Kinderdorfes“ erhoben. Sie sollen bei der Betreuung von Bewohnern „Grenzüberschreitungen“ begangen haben – zum Beispiel durch gemeinsames Duschen mit Kindern.
dpa
Ähnliche Nachrichten

Celle: Mutmaßlicher Täter gesteht tödlichen Messerangriff auf 15-Jährigen
Der 29-jährige Verdächtige von Celle gesteht den tödlichen Angriff auf den ahnungslosen 15-Jährigen. Grundlos hatte er mit einem Messer den Jugendlichen niedergestochen, als dieser zufällig auf seinem Fahrrad an ihm vorbeifuhr.
Selbe Kategorie

Bundesanwaltschaft ermittelt zu „Reichsbürger“-Attacke auf Polizisten
In Südbaden soll ein Anhänger der sogenannten Reichsbürger-Bewegung bereits im Februar einen Polizeibeamten absichtlich mit dem Auto angefahren und schwer verletzt haben. Nun hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen.

Offene Haftbefehle gegen 138 Rechtsextreme wegen politischer Delikte
Zum Stichtag Ende März wurden in Deutschland 138 Rechtsextremisten wegen politischer Delikte per Haftbefehl gesucht. In 25 Fällen ging es um Gewalttaten. Dies ging aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage im Bundestag hervor.

Nach Mord in Salzgitter: 13-Jähriger in psychiatrische Klinik eingewiesen
Der gewaltsame Tod einer 15-Jährigen in Salzgitter versetzte am Dienstag die gesamte Republik in einen Schockzustand. Ein 13-jähriger Verdächtiger wurde nun in eine psychiatrische Klinik eingewiesen, sein mutmaßlicher Mittäter (14) sitzt in U-Haft.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.