Hasstiraden gegen Familie in Göppingen / Photo: Privatfoto (Privatfoto)
Folgen

Eine türkischstämmige Familie in Baden-Württemberg ist über Jahre von Nachbarn rassistisch beleidigt und bedroht worden. Als einzige türkischstämmige Familie in der Nachbarschaft ließ sich das Ehepaar nach eigenen Angaben 2018 mit ihren zwei Kindern im Landkreis Göppingen bei Ulm nieder. Seitdem erlebt die Familie täglich rassistische Anfeindungen, wie Vater Selçuk A. der türkischen Nachrichtensendung „Türkçe Haber“ berichtete.

Beleidigungen wie „Dreckige Türken, verschwindet!“ habe die Familie oftmals zu hören bekommen. Zudem hätten Unbekannte ein Hakenkreuz an die Wohnungstür geschmiert und nachts tote Mäuse vor die Tür gelegt. Die Familie habe daraufhin die rassistischen Drohungen aufgezeichnet und sie der Polizei als Beweis vorgelegt. Den Schilderungen von Selçuk A. zufolge hat die Polizei jedoch die Anzeigen nicht ernstgenommen. Stattdessen habe die Familie eine Geldstrafe für das unerlaubte Filmen zahlen müssen.

Im vergangenen Sommer sei dann seine Frau Leyla A. von ihren Nachbarn angegriffen worden, erzählt der Familienvater weiter. „Wir haben Freunde bei der Polizei, wir können tun, was wir wollen“, sollen die Angreifer zu Leyla A. gesagt haben. Aus Angst habe die Familie die folgende Nacht im Auto geschlafen. Wegen der Hasstiraden habe Selçuk A. zudem einen Herzinfarkt erlitten.

Laut einem Medienbericht ist die Familie inzwischen umgezogen. Doch die rassistischen Nachbarn sollen die neue Bleibe ausfindig gemacht haben. Die Familie erhalte weiterhin Drohungen, darunter auch Morddrohungen. Das türkische Generalkonsulat in Stuttgart habe nun der Familie rechtlichen Beistand angeboten.

TRT Deutsch