Palästinensische Familien nach der zweimaligen Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalia durch die israelische Armee / Photo: Reuters (Reuters)
Folgen

Die schwedische Tageszeitung „Aftonbladet“ hat die Lage im Gazastreifen als „humanitäre Katastrophe“ bezeichnet und das Vorgehen Israels scharf kritisiert. In einem Kommentar betonte die sozialdemokratische Zeitung am Dienstag, dass nach UN-Angaben fast 70 Prozent der Getöteten Frauen und Kinder sind.

Netanjahu: „Jetzt ist die Zeit für Krieg“

In dem Kommentar wird auf die Aussage des schwedischen Außenministers Tobias Billström Bezug genommen, dass Israel das Recht habe, sich gegen die Angriffe der Hamas gemäß internationalem Recht zu verteidigen. Die Reaktion müsse verhältnismäßig sein, sagte dieser. „Aber die humanitäre Katastrophe in Gaza kann nicht als verhältnismäßig bezeichnet werden“, kritisierte die schwedische Zeitung.

Für Entsetzung sorgten zudem die Bilder der Zerstörung durch die israelischen Luftangriffe und Bodenkämpfe. „Große Wohngebiete werden in Schutt und Asche gebombt, und die Bodenkämpfe haben gerade erst begonnen. Kann es noch schlimmer kommen?“, hieß es weiter im Kommentar. „Ja, sagt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es gebe eine Zeit für Frieden und eine Zeit für Krieg. Jetzt ist die Zeit für Krieg“, zitiert die Zeitung den ultrarechten Regierungschef Israels.

„Aftonbladet“ fordert Verurteilung von allen Kriegsverbrechen

Für das Leid der Menschen in Gaza sei auch die palästinensische Hamas verantwortlich. Die Hamas habe die Menschen in Gaza fast 20 Jahre lang unterdrückt und benutze sie nun als Schutzschilde, heißt es weiter im Kommentar. Die Hamas-Führung habe sich in das Tunnelsystem geflüchtet und Hunderttausende Unschuldige zurückgelassen, die nun den israelischen Angriffen ausgesetzt seien.

Die Zeitung forderte die schwedische Regierung auf, nicht nur die Hamas, sondern auch Israels mutmaßliche Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung in Gaza zu verurteilen: „Kann es so schwer sein, dasselbe mit Israels mutmaßlichen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung in Gaza zu tun?“

TRT Deutsch und Agenturen