In Österreich sind 2020 weniger Menschen eingebürgert worden als im Vorjahresvergleich. In den ersten drei Monaten erhielten 2.451 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft – das sind 11,3 Prozent weniger. Die Hälfte der Anträge kam laut Statistik Austria von Menschen aus sechs Herkunftsländern: Serbien, Bosnien und Herzegowina, Türkei, Kosovo, Afghanistan und Rumänien. Ihr Anteil an neuen österreichischen Staatsbürgern betrug im ersten Quartal 47,6 Prozent.
Knapp 40 Prozent und damit fast 950 Antragsteller sind in Österreich geboren.
Etwa 60 Prozent der Einbürgerungen basierten auf einen Rechtsanspruch. Über 1000 Antragsteller lebten bereits länger als sechs Jahre in Österreich, konnten Deutschkenntnisse nachweisen oder waren EWR-Staatsangehörige. Mit einem 15-jährigen Wohnsitznachweis konnten 108 Personen die neue Staatsbürgerschaft erhalten. Auch eine Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin brachte 183 Menschen den österreichischen Pass. Über die Hälfte der Einbürgerungen entfiel auf Frauen, wobei der Anteil der Minderjährigen 34,6 Prozent betrug.
Trotz einem Rückgang von fast 22 Prozent wurden in Wien die meisten Anträge gestellt, so berichtet „Der Standard“ am Dienstag. Allerdings wurden 2020 in Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich mehr Menschen eingebürgert als im Vorjahr. Damit kommen Oberösterreich und Niederösterreich nach Wien an zweiter und dritter Stelle. Nur das Burgenland hat mit nur acht Einbürgerungen den größten Rückgang. Ein Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen wird ausgeschlossen, heißt es im „Standard“-Bericht. Die zuständigen Ämter waren in ihrer Tätigkeit nicht eingeschränkt.
TRT Deutsch
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