Österreich: Rassismus und Diskriminierung auf Wohnungsmarkt weit verbreitet (dpa)
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Bei der Vermietung von Wohnungen in Vorarlberg bevorzugen Vermieter oftmals Inländer. Ausländer werden abgelehnt, wie eine Mitarbeiterin aus der Immobilienbranche im Interview mit der Nachrichtenplattform „Vorarlberg“ am Mittwoch berichtete. Nur wenn sie gut integriert seien, würden Ausnahmen gemacht.

Leute mit typisch österreichischen oder deutschen Namen würden auf jeden Fall bevorzugt und auch zuerst kontaktiert. „Die Wohnung ist leider schon vergeben“, bekämen dagegen Wohnungssuchende mit ausländischen Namen zu hören.
Vor allem türkische oder arabische Familien sind davon betroffen, wie die Mitarbeitern berichtet. Diskriminierungen im Immobilienbereich seien aber schwer beweisbar und die Dunkelziffer daher vermutlich hoch.

Rassismus und Vorurteile sind daher nach Angaben der Mitarbeiterin gerade in der Immobilienbrache allgegenwärtig. Das bestätigt auch Katharina Raffl von der Gleichbehandlungsanwaltschaft für Salzburg, Tirol und Vorarlberg. Das Gesetz verbiete konkret Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts und aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit beim Zugang zu Wohnraum.

Raffl warnt: Wenn Haus- oder Wohnungseigentümer nur an Inländer vermieten wollen, sollten Immobilienmakler das nicht hinnehmen. Sollte das Gesetz nicht eingehalten werden, würden Schadensersatzansprüche fällig. Nicht nur der Makler würde haften, sondern auch der Vermieter.

TRT Deutsch