Zehntausende Italiener haben am Samstag ein Verbot der rechtsextremen Partei Forza Nuova (FN) gefordert. Mit Plakaten mit Aufschriften wie „Nie wieder Faschismus“ zogen die nach Angaben der Veranstalter rund 200.000 Demonstranten durch die Hauptstadt Rom. Vor einer Woche hatten Mitglieder der FN nach friedlichen Protesten gegen die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz unter anderem den Sitz des Gewerkschaftsverbands CGIL angegriffen. Die Polizei nahm mehrere Mitglieder der rechtsextremen Partei fest, darunter führende Parteivertreter.
Gewerkschaftssekretär Maurizio Landini sagte bei der Kundgebung am Samstag, es sei Zeit, der „politischen Gewalt“ Einhalt zu gebieten. „Neofaschistische Gruppen müssen verboten werden, und zwar ab sofort. Aber zuerst brauchen wir eine antifaschistische Erziehung in den Schulen“ sagte die Studentin Margherita Sardi.
Die Mitte-Links-Partei der Demokraten, die die Forderung nach einem FN-Verbot anführt, teilte mit, dass bereits 100.000 Menschen ihre Petition unterschrieben hätten.
In Italien müssen seit Freitag alle Arbeitnehmer mit dem „grünen Pass“ eine Corona-Impfung, -Genesung oder einen negativen Test nachweisen, wenn sie ihrer Arbeit nachgehen. Andernfalls drohen Sanktionen. Dagegen hatten am vergangenen Wochenende zahlreiche Menschen demonstriert.
17 Okt. 2021

„Nie wieder Faschismus“: Italiener fordern Verbot von rechtsextremer Partei
Nach Ausschreitungen bei Protesten der rechtsextremen Forza Nuova vor einer Woche fordern Italiener nun ein Verbot der Partei. Hunderttausende Demonstranten zogen mit Plakaten mit Aufschriften wie „Nie wieder Faschismus“ durch Rom.
AFP
Ähnliche Nachrichten

Maßnahmen in Italien zeigen keine Wirkung - mehr Tote als in China
Bemühungen, die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, haben in Italien bisher fehlgeschlagen. Inzwischen meldet Italien weltweit die meisten Toten - noch vor China. Ein Trost: Keine Todesfälle von Kindern, obwohl 300 Kinder positiv gemeldet sind.

Schweiz: Polizei löst Demonstrationen auf – Verfassungsschutz alarmiert
Auch in der Schweiz gab es am Wochenende Demos gegen die Corona-Politik. Dabei wurden nicht nur Hygieneregeln missachtet – die Polizei ging auch gegen Rechtsextreme vor. Der Verfassungsschutz in Deutschland warnt vor einem Ausnutzen der Proteste.
Selbe Kategorie

Gewaltakte geplant: Festnahmen im Umfeld ultrarechter Gruppe in Frankreich
Festnahmen meldet die Polizei im Raum Paris. Es handele es sich um Mitglieder der Gruppe „Patriotische Rache“. Elf Verdächtige im Alter von 17 bis 30 Jahren sollen Gewaltakte geplant haben. Bei Hausdurchsuchungen fand man ultrarechte Schriften.

Ukraine rechnet mit langem Krieg - Türkei fordert Garantien von der NATO
Kiew stellt sich auf einen langen Krieg ein und will das Kriegsrecht um Monate verlängern. Indes räumte Russland Schwierigkeiten seiner Offensive ein. Derweil suchen Schweden und Finnland Schutz in der NATO, müssen aber zuerst die Türkei überzeugen.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.