Symbolbild. 15. Oktober 2017, Wien, Österreich: Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz mit seiner Lebensgefährtin Susanne Thier. (Reuters)
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Das Bild des belgischen Malers Jacob Jordaens „Heilige Familie mit Hirten“ von 1616 diente der österreichischen Wochenzeitung „Falter“ als Vorlage für ein höchst umstrittenes Cover: Mit einer Fotomontage wurden die Gesichter von Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz und dessen Lebenspartnerin Susanne Thier sowie von Alexander Schallenberg (ÖVP) und Herbert Kickl (FPÖ) für das Cover eingefügt. Thier ist mit nackter Brust zu sehen.

Kurz, der kürzlich Vater wurde, hatte sich Anfang des Monats aus der Politik zurückgezogen. Nach eigenen Angaben, um ein ruhigeres Leben mit der Familie zu verbringen.
In den sozialen Netzwerken herrscht mittlerweile Unverständnis und eine Welle der Empörung. Selbst langjährige Falter-Leser zeigen sich entsetzt. Aber auch Dutzende Politiker und Medienvertreter kritisieren das Titelbild. „Sexistisch“, „beleidigend“, „frauenfeindlich“ sind nur einige der Twitter-Kommentare.

ZiB2-Anchorman Armin Wolf postet: „Ich bin als FALTER-Fan wirklich erstaunt, dass es in der Redaktion nicht genügend Leute gibt, die bei sowas sagen: Das kann nicht euer Ernst sein. Wir machen hier keine Maturazeitung aus den 1980ern.“

ORF-Journalist Hanno Settele bezeichnet das Cover als „Epic Fail“. Kanzler-Sprecher Daniel Kosak spricht von einer „Grenzüberschreitung“. Und Ex-SPÖ-Medienminister Thomas Drozda postet gar: „Widerwärtig, unverständlich, deplatziert.“
Der Chef der Wiener FPÖ, Dominik Nepp, fordert einen sofortigen Stopp öffentlicher Inserate im Falter. „Die Wiener Wochenzeitung ist nur durch Geld der öffentlichen Hand überlebensfähig. In manchen Ausgaben sind etwa 65 Prozent aller Inserate durch den Steuerzahler finanziert." Mehr zum Thema: Österreich: Kurz verzichtet auf 75.000 Euro und hat neuen Job in Aussicht

TRT Deutsch und Agenturen