Bei Zusammenstößen mit Demonstranten in Athen hat die griechische Polizei am Freitag Tränengas in den Eingang einer Metrostation gefeuert. Der Vorfall ereignete sich, während die Beamten mehrere Dutzend Demonstranten verfolgten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Demonstranten hatten sich zur Unterstützung des inhaftierten Linksextremisten Dimitris Koufodinas versammelt, der sich derzeit im Hungerstreik befindet.
Koufodinas war der Kopf der extremistischen Gruppe 17. November, die zwischen 1975 und 2000 insgesamt 23 Menschen tötete und im Jahr 2002 aufgelöst wurde. Er wurde wegen insgesamt elf Morden zu mehreren lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt. Seit fast 50 Tagen befindet sich Koufonidas im Hungerstreik. Damit will er seine Verlegung in ein Athener Gefängnis erreichen, um näher bei seiner Familie zu sein.
Koufodinas' Mutter sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihr Sohn befinde sich in „kritischem Zustand“ und sei „nahezu komatös“. Der heute 63-Jährige sitzt seine Haftstrafe in einem Hochsicherheitsgefängnis im zentralgriechischen Domokos ab. Seine Forderung, in das Athener Korydallos-Gefängnis verlegt zu werden, lehnten die Behörden mit der Begründung ab, dass dort nur Menschen in Untersuchungshaft festgehalten würden.
Unterstützer von Koufodinas hatten zuletzt unter anderem vor dem Haus der griechischen Präsidentin Katerina Sakellaropoulou demonstriert. Einige von ihnen hatten zudem die Büros von zwei Ministern verwüstet.
27 Feb. 2021
AFP
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