28. Mai 2022, Cannes, Frankreich: Der 48-jährige Ruben Ostlund (Mitte) gewinnt mit „Triangle of Sadness“ die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes. (Reuters)
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Der schwedische Regisseur Ruben Ostlund hat mit „Triangle of Sadness“, einer beißenden, bösartig komischen Gesellschaftssatire, zum zweiten Mal in fünf Jahren die Goldene Palme des Filmfestivals von Cannes gewonnen. Die Schwarze Komödie wurde von der Türkischen Radio- und Fernsehgesellschaft TRT koproduziert. Neben der Türkei waren auch Schweden, Frankreich, die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, die Schweiz und Griechenland als Koproduzenten beteiligt.

In Ostlunds mittlerweile kultigem, erschreckenden Stil werden in „Triangle of Sadness“ Models und Superreiche auf ein Kreuzfahrtschiff gebracht, wo ihr Status durch unerwartete Ereignisse plötzlich untergraben wird.

„Wir hatten das Ziel, einen spannenden Film für das Publikum zu machen und zum Nachdenken anzuregen“, sagte der Regisseur, als er die Statuette bei der Gala an der französischen Riviera entgegennahm. „Sie sollen unterhalten werden, sich selbst Fragen stellen, nach der Vorführung hinausgehen und etwas haben, worüber sie reden können.“

Die Filmfestspiele von Cannes haben am Samstag mit ihrer 75. Jubiläumsausgabe begonnen und sind nach zwei Jahren der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie zu ihrem traditionellen Kalender zurückgekehrt.

Ruhigere Töne bei Filmen der Jury-Preise

Ruhigere Töne als bei „Triangle of Sadness“ schlugen die beiden Filme an, die mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, honoriert wurden: „Stars at Noon“ der französischen Filmemacherin Claire Denis sowie der Film „Close“ des Belgiers Lukas Dhont.

„Stars at Noon“ erzählt von der amerikanischen Journalistin Trish (Margaret Qualley), die wegen eines kritischen politischen Artikels in Nicaragua festsitzt und dort einen mysteriösen Geschäftsmann namens Daniel (Joe Alwyn) trifft, der von den politisch instabilen Verhältnissen in Nicaragua profitiert. Trish und Daniel verlieben sich und ihre Anziehung wird in einem Großteil des Films lustvoll inszeniert, während der Plot in den Hintergrund rückt. „Close“ wiederum ist ein einfühlsamer Coming-of-Age-Film über die besondere Freundschaft zweier Jungen, die auf tragische Weise endet.

Der Preis für die beste Regie ging an Park Chan-wook („Decision to Leave“). Die iranische Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi nahm den Preis als beste Schauspielerin entgegen. Sie verkörpert in „Holy Spider“ von Ali Abbasi eine mutige Journalistin, die einem Serienmörder auf der Spur ist. Als bester Schauspieler wurde der Südkoreaner Song Kang-ho für seine Rolle in „Broker“ von Hirokazu Koreeda gewürdigt.

Der Preis der Jury wurde an „Le Otto Montagne“ von Charlotte Vandermeersch und Felix Van Groeningen sowie zu gleichen Teilen an „EO“ von Jerzy Skolimowski vergeben. Der Schwede Tarik Saleh wurde mit dem Preis für das beste Drehbuch für seinen Film „Boy from Heaven“ geehrt. Eine besondere Ehrung bekamen die belgischen Filmemacher Jean-Pierre und Luc Dardenne, die Stammgäste auf dem Filmfestival sind. Sie sind zum 75. Jubiläumsjahr mit einem Spezialpreis für ihren Film „Tori and Lokita“ geehrt worden. Mehr zum Thema: TRT World Forum startet „NEXT“-Plattform

TRT Deutsch und Agenturen