Symbolbild: Zwei Frauen tanzen Ballett auf einer Bühne. (dpa)
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Nach einem Rassismus-Vorwurf hat sich das Staatsballett Berlin mit einer Tänzerin auf einen Vergleich geeinigt. Der Vertrag der Tänzerin Chloé Lopes Gomes werde doch um ein Jahr verlängert, nachdem dieser nach dem Willen der Leitung des Balletts eigentlich auslaufen sollte. Zudem erhalte sie 16.000 Euro, wie das Nachrichtenportal „rbb24“ am Mittwoch berichtete.

Lopes Gomes hielt dem Staatsballett vor, dass sie wiederholt von einer Trainingsleiterin in rassistischer Weise angegangen worden sei. Eine Mitarbeiterin soll zudem gesagt haben, dass sie nicht eingestellt werden sollte, da sie eine Schwarze sei. Dies wäre „nicht ästhetisch“. Für einen Auftritt bei einer „Schwanensee“-Vorstellung wurde die Tänzerin aufgefordert, sich weiß zu schminken, so „rbb24“.

Die Interims-Intendantin des Berliner Staatsballetts, Christiane Theobald, kommentierte dazu im November: „Der Vorfall ist mir so überhaupt nicht bekannt. Den hat es auch so gar nicht gegeben.“ Jedoch räumte sie gegenüber „rbb24“ auch ein, Alltagsdiskriminierung gebe es im Staatsballett genauso „wie in der Gesellschaft draußen“.

Das Staatsballett zeigte sich zuletzt jedoch entschieden, Erscheinungen dieser Art gegenzusteuern und kündigte Konsequenzen an. Die Einrichtung betonte, dass jegliche Form von Diskriminierung und Rassismus nicht tragbar seien.

In einer Stellungnahme erklärte das Staatsballett Berlin, das 91 Tänzerinnen und Tänzer aus über 30 Ländern beschäftigt, selbstkritisch: „Wir als Compagnie waren deshalb der Überzeugung, internationale Diversität sensibilisiere uns bereits ausreichend für Rassismus- und Diskriminierungsproblematiken. Genau da lagen wir falsch!“

Künftig wolle das Ballett Maßnahmen und Workshops anbieten, damit Themen wie Diskriminierung und Diversität „betriebsintern nicht tabuisiert werden“.

TRT Deutsch