Im Katastrophengebiet wird nach wie vor nach vermissten Angehörigen gesucht. (dpa)
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In Nordrhein-Westfalen läuft die Suche nach Vermissten und möglichen Todesopfern der Hochwasserkatastrophe weiter. Am Samstag hatte das NRW-Innenministerium die Zahl der Toten mit 45 angegeben. In der vom Hochwasser besonders betroffenen Ortschaft Erftstadt westlich von Köln suchen immer noch zahlreiche Menschen nach ihren Angehörigen. Bisher wurden laut Angaben der Stadt bei der am Samstag eröffneten „Personenauskunftsstelle“ 59 Menschen gemeldet, deren Aufenthaltsort ungewiss ist. 16 davon kämen aus Erftstadt. Unter den Gesuchten seien auch Bewohner einer Altenpflegeeinrichtung, die am Samstag evakuiert werden musste. Viele Menschen wüssten nicht, wo ihre Angehörigen sein könnten, weil etwa das Telefonnetz zusammengebrochen war, erklärte ein Sprecher des Rhein-Erft-Kreises am Sonntag. Den Angaben der Stadt zufolge konnten Einsatzkräfte bislang 70 Fahrzeuge bergen, 25 stünden noch im Wasser. Bislang wurden jedoch keine Menschen in den Autos und Lastwagen entdeckt. Im Stadtteil Erftstadt-Blessem wollen Fachleute am Sonntag die Stabilität des Untergrunds überprüfen. Die Experten sollen nach Angaben der Stadt die Abbruchkanten eines Erdrutsches untersuchen. Die Lage sei unverändert angespannt, da noch keine Klarheit hinsichtlich der Bodenverhältnisse bestehe. In Blessem war durch die Fluten ein riesiger Krater entstanden, mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg stürzten ein. An der von einem Bruch bedrohten Steinbachtalsperre bei Euskirchen fließt das Wasser langsamer ab als erwartet. Deshalb sollen Experten am Sonntag die noch immer angespannte Lage neu bewerten, wie die Bezirksregierung Köln via Twitter mitteilte. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will sich am Abend an die Bevölkerung wenden.

dpa