Solingen: Todestag der Friedensbotschafterin Mevlüde Genç / Photo: TRT (TRT)
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Am 30. Oktober jährt sich der Todestag der Friedensbotschafterin Mevlüde Genç. Sie hatte bei dem rechtsextremen Brandanschlag von Solingen vor rund 30 Jahren mehrere Familienangehörige und Verwandte verloren. Trotz ihrer tiefen Trauer setzte sie sich zeitlebens für Versöhnung ein. 1996 erhielt sie für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz. Am 30. Oktober 2022 starb Genç im Alter von 79 Jahren.

Genç verlor bei dem Anschlag am 29. Mai 1993 zwei Töchter, eine Nichte und zwei Enkelinnen: Gürsün Ince, Hatice Genç, Gülüstan Öztürk, Hülya Genç und Saime Genç fielen im Schlaf den Flammen zum Opfer. Das Feuer war von vier Neonazis im Eingangsbereich des Hauses gelegt worden.

Auch ihr Sohn Bekir, damals 15 Jahre alt, war in Panik aus einem Fenster des Hauses gesprungen. Er überlebte schwer verletzt mit 36 Prozent verbrannter Haut und gebrochenen Knochen.

„Obwohl ich fünf Kinder und mein Zuhause verloren habe, bezeuge ich trotzdem Zuneigung. Wir sind alle Brüder. Das lässt sich auch durch Verbrennen und Kaputtmachen nicht verhindern“, sagte sie damals vor Gericht.

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