Das Schweizer Bezirksgericht Zofingen hat den Aargauer Lokalpolitiker Naveen Hofstetter zu einer bedingten Geldstrafe von umgerechnet rund 15.200 Euro verurteilt. Das Urteil gegen den Politiker der Schweizer Volkspartei (SVP) ist noch nicht rechtskräftig. Wie das Magazin „Blick“ am Montag berichtete, wurde Hofstetter rassistischer und diskriminierender Äußerungen schuldig gesprochen.
Im September 2021 soll er auf Facebook gegen Flüchtlinge aus Afrika gehetzt haben. Anlässlich der Abstimmung über die „Ehe für alle“ soll er eine rassistische Erklärung bezüglich der Forderung zu Kindesadoptionen bei „unnatürlichen Partnerschaften“ geliefert haben. Demnach habe er behauptet, „afrikanische Flüchtlinge (mehrheitlich Männer)“ warteten nur darauf, kleine Mädchen „zwecks … [vulgärer Ausdruck für Geschlechtsverkehr; d. Red.]“ adoptieren zu dürfen. Nach heftiger Kritik soll Hofstetter die Passage wieder gelöscht haben.
Vor Gericht betonte Hofstetter, er habe „nicht im Sinn gehabt, Hass zu schüren oder eine Bevölkerungsgruppe herabzusetzen“. Sein Verteidiger hatte dem Bericht zufolge deshalb auf Freispruch plädiert. Wegen des Vorfalls habe das Unternehmen von Hofstetter eigenen Angaben zufolge Aufträge verloren. Daher habe das Gericht die Geldstrafe zur Bewährung ausgesetzt.
TRT Deutsch
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