Symbolbild: Ein leeres Klassenzimmer  (dpa)
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An einer Grundschule in Burg in Sachsen-Anhalt ist eine erste Klasse ausschließlich aus Schülern gebildet worden, von denen offenbar aufgrund ihrer Namen oder der Herkunft ihrer Eltern angenommen wurde, ihre Muttersprache sei Arabisch. Die Eltern seien darüber nicht informiert gewesen. Mittlerweile sei die Klasseneinteilung jedoch wieder geändert worden, wie der „MDR Sachsen-Anhalt“ am Dienstag mitteilte.
Überlegungen „vielleicht etwas zu vereinfachend“

Das Landesschulamt soll zu dem Vorfall am Dienstag auf Anfrage Stellung bezogen und eine Entschuldigung ausgesprochen haben. Kritik war am Vortag vom Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) gekommen.

Schulamtssprecher Tobias Kühne erklärte am Dienstag laut MDR Sachsen-Anhalt: „Die Schule ist vielleicht etwas zu vereinfachend davon ausgegangen, dass die Kinder mehrheitlich einen syrischen oder irakischen Nationalitätenhintergrund haben und ist vielleicht dann zu dem Schluss gekommen, die werden alle Arabisch sprechen.“

Manche Schüler seien jedoch beispielsweise kurdischer oder afghanischer Herkunft und beherrschten die deutsche Sprache gut.
„Rassistische Trennung aufgrund äußerlicher Zuschreibungen“

Dass die fragwürdige Klasseneinteilung im Vorfeld nicht mit den Eltern abgesprochen wurde, habe die Schule „als Fehler erkannt“. Sie werde „die Kommunikation mit den Eltern zukünftig verbessern“, so der Sprecher des Landesschulamts. Die Schulleitung finde die Situation „regelrecht peinlich“.

Lamsa-Geschäftsführer Mamad Mohamad warf der Schule „Rassismus“ vor. Bei den Überlegungen hinter der Klasseneinteilung handele es sich „nicht um ein pädagogisches Konzept, sondern um eine rassistische Trennung aufgrund äußerlicher Zuschreibungen“, so Mohamed.

TRT Deutsch