Razzia aus Sorge um Hunde vorab an den Nachbarn eines Verdächtigen verraten: Verfahren wird eingestellt (dpa)
Folgen

Trotz eines Geständnisses ist das Verfahren gegen einen Polizisten wegen Verrats von Dienstgeheimnissen in Düsseldorf vorläufig eingestellt worden. Der Beamte muss allerdings als Geldauflage 3500 Euro an einen Verein gegen Kinderarmut zahlen, bestimmte ein Richter des Amtsgerichts am Montag. Der Polizist einer Spezialeinheit hatte aus Sorge um die Hunde eines Verdächtigen dessen Nachbarn vor einer Razzia informiert mit der Bitte, sich um die Tiere zu kümmern. Mit den Anrufen habe der Beamte aus Sorge um die beiden Hunde zwar fahrlässig Einsatzgeheimnisse verraten, aber den Ermittlungserfolg letztlich nicht gefährdet, meinte der Richter. Zum Zeitpunkt des Anrufs waren der Verdächtige und zwei mutmaßliche Komplizen bereits festgenommen worden. Bei der späteren Hausdurchsuchung war - trotz des Anrufs - belastendes Beweismaterial gefunden worden. Der 49-jährige Polizist hatte die Vorwürfe eingeräumt. Er habe die Nachbarin, mit der er befreundet sei, und deren Freund angerufen und beide gebeten, sich um die zwei Hunde des Nachbarn zu kümmern. „Es war an dem Augustnachmittag sehr heiß – 36 Grad“, sagte der Beamte. Der Beamte eine Mobilen Einsatzkommandos muss sich nun noch einem Disziplinarverfahren stellen.

dpa