„Salafist“: Polizist bedroht „DJ Shutter“ bei Verkehrskontrolle in Köln (dpa)
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Der Kölner Deniz Köse alias „DJ Shutter“ ist nach eigener Darstellung am Dienstag von einem Polizisten bedroht worden. Laut einem Bericht des Kölner „Express“ war eine bei ihm vorgenommene Verkehrskontrolle an besagtem Tag verbal eskaliert.


Worte des Beamten auf Video aufgezeichnet


Dabei habe der DJ nach eigenen Angaben nichts falsch gemacht. Der Polizist habe seinen Wagen ohne Grund durchsucht. Ein Polizeibeamter habe dem DJ in weiterer Folge angedroht, mit den Füßen auf seinen Kopf zu steigen, so Köse im Interview mit dem Kölner „Express“. Der Ordnungshüter soll auf Köse gemünzt erklärt haben, er würde „Salafisten“ am liebsten aus dem Wagen zerren und auf ihnen herumtrampeln.

Als Köse ein Video von dem Vorfall aufzunehmen begann, habe der Polizist dessen Handy konfiszieren wollen. Der Beamte habe Verstärkung angefordert, doch hätte die Kollegen „ratlos“ auf die Situation reagiert. Laut Köse kam später auch der Leiter der Wache hinzu und habe sich das Video angesehen. „Wie bitte? Sowas bei der Kölner Polizei? Sowas wollen wir bei uns nicht haben“, soll der Leiter laut Köse daraufhin geäußert haben.

Später habe Köse das Video auf seinem Instagram-Kanal geteilt. Dazu schrieb er: „Kölner Polizist möchte den ‚George Floyd‘-Move bei einem Türken durchführen.“ Der Polizist ist auf dem Video gut zu hören, er sagte: „Ich würde mir wünschen, dass Sie auf dem Boden liegen und ich mit meinen Füßen auf ihrem Kopf. Genauso wünsche ich mir, dass alle Salafisten und Rechts- und Linksradikalisten direkt der Blitz treffen würde.“

Ermittlungen gegen den Polizisten – und gegen Köse selbst

Das Handy sei dem „Express“ zufolge von der Polizei anschließend zur Auswertung sichergestellt wurden. Gegen den Beamten werde nun wegen Volksverhetzung ermittelt. In einer ersten Stellungnahme sagte die stellvertretende Polizeipräsidentin Miriam Brauns dem Blatt, für derartige Worte eines Polizeibeamten habe sie kein Verständnis. Dies entspreche nicht dem Bild, das die Polizei Köln von einer ordnungsgemäßen Dienstauffassung habe. Gegen den Beamten sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden und bis auf Weiteres ein Verbot der Führung von Dienstgeschäften ausgesprochen worden.

Die Polizei Köln habe allerdings auch gegen Köse Anzeige wegen des Verdachts der Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes erstattet. Er habe das Video immerhin heimlich aufgezeichnet und in den sozialen Medien geteilt.

TRT Deutsch