Archivbild. 29.06.2021, Österreich, Wien: Karl Nehammer (ÖVP), Innenminister von Österreich, spricht bei einer Pressekonferenz. (dpa)
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Das österreichische Innenministerium hat seinen ersten Bericht zu vorurteilsmotivierten Hassverbrechen veröffentlicht. Demnach wurden von November 2020 bis April 2021 insgesamt 1936 vorurteilsmotivierte Hassverbrechen festgestellt. „Hassverbrechen sind Straftaten, die über die Straftat hinaus eine Bedeutung für die Gesellschaft haben“, sagte Innenminister Karl Nehammer in der Pressekonferenz am Mittwoch.
Die Rede ist von Hassverbrechen, wenn „aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Zugehörigkeit des Opfers oder des Tatobjekts zu einer Gruppe“ Straftaten vorsätzlich begangen werden. Diese Art von Verbrechen kann dabei auf Vorurteilen gegen Religionen oder der Weltanschauung der Opfer beruhen.

„All das ist vollkommen unzulässig in einer freien Demokratie“, unterstrich Nehammer.
Auch antimuslimische Motivation Ursache für Hassverbrechen Hassverbrechen aufgrund der Hautfarbe oder jüdischen Religionszugehörigkeit fanden oft im Internet statt, während Muslime stärker im privaten Bereich Ziel von Angriffen wurden. In 99 Fällen wurde eine antimuslimische Motivation festgestellt. Dem Bericht zufolge waren Tatverdächtige vorurteilsmotivierter Straftaten „häufiger jugendlich“ und „außerdem noch öfter männlich und sie hatten seltener eine fremde Staatsbürgerschaft als in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020“. „Die Kernergebnisse zeigen, dass die häufigsten Vorurteilsmotive die nationale bzw. ethnische Herkunft, die Weltanschauung und die Religion sind", informierte der stellvertretende Generaldirektor für innere Sicherheit, Reinhard Schnakl, bei der Pressekonferenz.

TRT Deutsch