In Österreich leben neun von zehn Arbeitslosen mit weniger als 1200 Euro im Monat unter der Armutsgrenze. Laut einer Umfrage des SORA-Instituts müssen 97 Prozent der Betroffenen mit weniger als 1400 Euro im Monat auskommen. Das SORA-Institut hat im Auftrag des sozialliberalen Momentum-Instituts für die Studie 1214 arbeitslose Personen befragt.
Der Studie zufolge sind Menschen mit schlecht bezahlten Jobs besonders hart betroffen. 63 Prozent der befragten Arbeitslosen verdienten im letzten Job weniger als 1400 Euro netto pro Monat. Als Arbeitslose erhielten sie nur 55 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens und das sei ein Problem.
Ungleichheiten zwischen Männer und Frauen
Laut SORA-Erhebung erhalten 52 Prozent der alleinstehenden Frauen ein Arbeitslosengeld von maximal 800 Euro pro Monat. Bei Männern seien es nur 30 Prozent. Noch deutlicher fällt der Unterschied bei Eltern aus: Während 55 Prozent aller Mütter maximal 800 Euro erhielten, sind es bei den Vätern nur 14 Prozent.
Das Arbeitslosengeld sichert in vielen Fällen nicht die Existenz ab. Für mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen reicht das Geld nicht. Sie müssten zusätzlich zum Arbeitslosengeld auch eigene Ersparnisse haben oder seien auf Gelegenheitsarbeiten angewiesen. Laut Studie müsste zur Existenzsicherung das Arbeitslosengeld auf mindestens 70 Prozent des letzten Einkommens angehoben werden.
Zur Bekämpfung der Armut in der Arbeitslosigkeit müssten in einigen Branchen die Löhne angehoben werden. Von den Niedriglöhnen seien besonders Beschäftigte im Produktions- und Dienstleistungssektor betroffen, erklärte Momentum-Leiterin Barbara Blaha.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

Vereinte Nationen werben mit Angelina Jolie um Spenden für den Jemen
Im Jemen hungern immer mehr Menschen, und den Vereinten Nationen geht das Geld aus. Die Lage ist verheerend. Das hat auch mit der Krise in der Ukraine zu tun. Schauspielerin Angelina Jolie engagiert sich nun für die Opfer des vergessenen Krieges.

Österreich: Stabile Lebensmittel-Versorgung in Krisenzeiten größte Sorge
Der Krieg in der Ukraine sorgt bei vielen Österreichern für Panik. Viele fordern laut einer Umfrage von der Politik auch in Krisenzeiten eine stabile Versorgung mit Lebensmitteln. Dies ist einer OGM-Umfrage zufolge die größte Sorge der Befragten.

Österreich: Tschetschenische Influencer als Ukraine-Kriegstreiber in Wien
Sie floh 2004 nach eigenen Angaben vor Putin aus Tschetschenien nach Österreich. Dort bekam sie Asyl. Jetzt ruft eine Influencerin in sozialen Medien Tschetschenen auf, sich im Krieg auf die Seite Russlands zu stellen und Ukrainer „abzuschlachten“.

Österreichs Bevölkerung übersteigt neun Millionen wegen Ukraine-Kriegs
Erstmals in der Geschichte ist die Einwohnerzahl der Republik Österreich auf mehr als neun Millionen angewachsen. Entscheidend dafür war die Zahl von rund 40.000 Flüchtlingen aus der Ukraine, die in der Alpenrepublik Zuflucht gesucht haben.
Selbe Kategorie

Immer mehr deutsche Neonazis tauchen unter – vor allem in Bayern
In ganz Deutschland steigt die Zahl der Rechtsextremen, die sich wegen des Bestehens von Haftbefehlen auf der Flucht befinden. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt. Den größten Anstieg verzeichnet der Freistaat Bayern.

„Glück ist, wenn wir es mit uns selbst aushalten können.“
Ukraine-Konflikt, Pandemie und digitaler Stress: Die Frage nach dem Glück erscheint wichtiger denn je. Doch wie werden wir glücksfähig? Der Autor und Neurowissenschaftler Prof. Tobias Esch gibt spannende Antworten aus der jüngsten Glücksforschung.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.