NRW: Jeden dritten Tag eine islamfeindliche Straftat (dpa)
Folgen

In Nordrhein-Westfalen sind 2021 insgesamt 110 islamfeindliche Straftaten registriert worden. Damit wurde durchschnittlich an jedem dritten Tag ein Angriff auf Muslime oder auf eine Moschee verübt. Allein 90 Straftaten wurden von Tätern aus dem rechten Spektrum begangen, wie es aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD hervorgeht. Das berichtete „IslamiQ" am Mittwoch.

In einem ersten Bericht an den Innenausschuss des Landtags lag die Zahl der Straftaten in Nordrhein-Westfalen noch bei 92. Der Bericht war Anfang Januar veröffentlicht worden. Den Daten zufolge konnten bei 46 Straftaten insgesamt 54 Tatverdächtige ermittelt werden.

Bei nordrhein-westfälischen Staatsanwaltschaften wurden von Januar bis Dezember 2021 in 195 Fällen Ermittlungsverfahren wegen islamfeindlicher Straftaten eingeleitet. Die Differenz zu den polizeilich eingeleiteten Ermittlungsverfahren erkläre sich durch ein anderes Erfassungssystem der Landesjustiz.

In 161 Fällen kam es dabei zur Einstellung der Ermittlungen. Grund für die Einstellung des Verfahrens war in 65 Fällen, dass ein Täter nicht ermittelt werden konnte. Zur Erhebung der öffentlichen Klage wegen islamfeindlicher Straftaten kam es in 35 Fällen. 20 Straftaten wurden verurteilt.

2020 lag die Zahl der islamfeindlichen Straftaten in dem Bundesland bei 186. In 107 Fällen konnte kein Täter ermittelt werden. 98 dieser Fälle wurden dem rechten Spektrum zugeordnet. Bundesweit wurden knapp 660 Angriffe auf Muslime und Moscheen erfasst.

TRT Deutsch