Markt Schwaben: Rassistische Flugblätter in Briefkästen – Polizei ermittelt (Symbolbild) (dpa)
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In Markt Schwaben sind am Wochenende rassistische Flugblätter mit „verstörendem“ Inhalt verbreitet worden. Die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) am Dienstag berichtete.

Die Flugblätter seien im einem Markt Schwabener Wohngebiet direkt in die Briefkästen gesteckt worden. Offenbar seien Wohnanlagen dabei ebenso abgeklappert worden wie Einfamilienhäuser. Der Verfasser des rassistischen Textes habe in einer aggressiven Sprache dazu aufgefordert, bis Jahresende 2023 alle Juden weltweit zu „liquidieren“.

Wirres Potpourri aus Verschwörungstheorien

Auch Verschwörungstheorien über die Coronaimpfung, George Soros, Bill Gates, Japankäfer und Tornados seien darin zu lesen gewesen. Deutschlands nationalsozialistischer Diktator Hitler habe nach dem Zweiten Weltkrieg noch 20 Jahre lang in Argentinien gelebt, so die wirren Gedanken des Verfassers.

Der Verfasser bringe einen „krassen Drang, seinen Antisemitismus zu verbreiten“, zum Ausdruck, indem er sich die Mühe mache, diese Zettel in Briefkästen zu stecken. Insbesondere die antisemitischen Vernichtungsfantasien in dem Text seien alarmierend. So wertet Felix Balandat der Text. Balandat ist Fachmann an der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Bayern. „Am Ende wollen Antisemiten nur eins: Dass es auf der Welt keine Juden mehr gibt“, erklärt der RIAS-Experte.

Seit der Corona-Pandemie sei eine Zunahme von rassistischen Taten und Äußerungen zu beobachten, erläutert Balandat weiter. Dazu gehöre auch das Verbreiten von rassistischen Flugblättern, Postkasteneinwürfen oder Massenbriefen. Oft seien sie jedoch verklausuliert und selten so direkt.

TRT Deutsch