Symbolbild: „Blackfacing“ als Teil einer Folkloreveranstaltung (AP)
Folgen

Im Vorfeld des für das kommende Wochenende angesetzten „Eisenberger Mohrenfest“ fordern antirassistische Initiativen dessen Umbenennung. In der ostthüringischen Stadt wirke das weit zurückreichende koloniale Erbe auf problematischste Weise nach, kritisierte
Initiativensprecher Nick Dambok am Dienstag in Eisenberg.

Stadtsage als Grundlage für Namensgebung

Den sogenannten „Mohren“ im Stadtwappen würden neben dem Stadtfest eine Apotheke, eine Straße und ein Hotel aufgreifen und im Namen tragen. Dambok kündigte für Samstag eine Kundgebung in Eisenberg an.

Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt würden den aktuellen Namen des Stadtfests nicht unwidersprochen stehenlassen. Doch deren Kritik sei immer mit Verweis auf die Eisenberger Stadtsage abgeschmettert worden, in der ein Mensch mit dunkler Hautfarbe in der Sage
fälschlicherweise einer Straftat verdächtigt und anschließend durch Zufall entlastet worden sei.

Blackfacing und klischeehafte Darstellung bei Aufführung der Stadtsage?

Auf dem Fest selbst werde die Diskriminierungskultur durch Theatervorführungen der besagten Entstehungssage des Stadtwappens weitergeführt. Als schwarze Menschen verkleidete weiße Kinder würden nachspielen, wie die namensgebende Sklavenfigur nach einer Verwechslung und anschließender Begnadigung durch den Feudalherren als Silhouette in tief schwarzer Färbung und mit großen roten Lippen den Weg auf das Stadtwappen fänden.

epd