Symbolbild: Rechtsextremisten bei einer Demonstration (dpa)
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Rechtsextremisten organisieren sich laut dem hessischen Innenministerium nun auch zunehmend im Kampfsport. Das geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor. Demnach sind rechtsextremistische Kampfsportveranstaltungen „Rekrutierungs- und Vernetzungsplattformen“ mit dem Ziele der „Finanzierung der rechtsextremistischen Szene“.

Insbesondere die relativ junge Sportart „Mixed Martial Arts“ (MMA) ist dabei nach Auffassung des Ministeriums ein wichtiger Nährboden für Rechtsextremisten. „In Teilen der rechtsextremistischen Szene ist eine hohe Affinität zu Kampfsport und MMA festzustellen“, wird in der Antwort festgehalten.

Auch vor der Organisation eigener Sportevents scheuten Rechte nicht zurück. Als Beispiel führt das Innenministerium den „Kampf der Nibelungen“ an, der „eine der bedeutsamsten rechtsextremistischen Veranstaltungsreihen“ sei. Das Ministerium erkennt hierbei auch „ein wachsendes Selbstbewusstsein im Auftreten der rechtsextremistischen Kampfszene“. Während Veranstaltungen wie der „Kampf der Nibelungen“ demnach in der Vergangenheit noch heimlich geplant wurden, wird insbesondere seit 2019 öffentlich in sozialen Netzwerken für solche Events geworben.

Neben der Musikszene, in der rechtsextreme Strukturen sich ebenfalls zunehmend etablieren, erweisen sich laut dem hessischen Innenministerium nun auch Sportveranstaltungen als Schauplätze rechtsextremistischen Gedankenguts. „Durch diese zunehmend professioneller durchgeführten (Kampfsport-)Veranstaltungen, die geschickte Selbstinszenierung in den sozialen Netzwerken sowie eine steigende Kommerzialisierung hat sich der Kampfsport in der erlebnisorientierten rechtsextremistischen Szene neben der Musikkultur zu einem bedeutenden Faktor entwickelt“, konstatiert das Innenministerium.

TRT Deutsch