Die französische Bischofskonferenz (CEF) hat sich nach mehreren islamfeindlichen Übergriffen mit der muslimischen Gemeinde im Land solidarisiert. In einer Mitteilung erklärte die CEF, dass jüngste Reihe von Beleidigungen und Drohungen gegen die muslimische Gemeinschaft „ein Quell tiefer Traurigkeit und Wut für alle Franzosen sind“, zitierte „Vatican News“ am Dienstag.
Vor allem im Hinblick auf den Fastenmonat Ramadan hoffen die Bischöfe, dass „unsere muslimischen Landsleute diesen Monat des Fastens, des Gebets und der Nächstenliebe in Frieden und Geschwisterlichkeit leben können“. In diesem Zusammenhang rief die CEF katholische Mitbürger dazu auf, ihre Nähe zu den islamischen Gemeinden zu bekunden.
Vergangene Woche war es in Nantes zu einem Brandanschlag auf eine Moschee gekommen. Im ebenfalls in der Bretagne gelegenen Rennes wurden am Sonntag islamfeindliche Schmierereien an den Wänden eines islamischen Kulturzentrums entdeckt. Beide Vorfälle lösten in Frankreich eine Welle der Empörung aus.
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin nannte die Tat inakzeptabel. „All meine Solidarität mit den Muslimen unseres Landes“, schrieb er auf Twitter. Der Präsident des islamischen Kulturzentrums der Bretagne, Mohamed Zaïdouni, bezeichnete den Angriff auf das Zentrum in Rennes im Sender France 3 als „schändlich, niederträchtig und feige“.
15 Apr. 2021
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten

„Formuliere ins Kanakische“ – Eklat um Schulaufgabe im Duisburger Gymnasium
Eine umstrittene Schulaufgabe aus einer Schule in Duisburg sorgt für Aufregung. Diese dreht sich um den Begriff „Kanakisch“. Scharfe Kritik kommt auch vom Rechtsanwalt Fatih Zingal. Er sieht Handlungsbedarf bei den Schulen und Ministerien.

Frankreich: Rechtsextremer Zemmour will eine Million Ausländer abschieben
Der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Zemmour will im Fall seiner Wahl zum Präsidenten eine Million Ausländer abschieben - und dafür ein „Abschiebeministerium“ einrichten. Zemmour wurde bereits mehrfach wegen rassistischer Äußerungen verurteilt.

Verein Inssan: 206 Fälle von Islamfeindlichkeit in Berlin registriert
Der muslimische Verein Inssan hat im vergangenen Jahr weniger islamfeindliche Vorfälle registriert. Laut Angaben des Netzwerks sind Diskriminierungen jedoch nicht rückläufig. Vielmehr seien wegen der Corona-Pandemie weniger Vorfälle gemeldet worden.

Dortmund: Hitlergruß und rassistische Beleidigungen am Hauptbahnhof
Eine Frau mit 1,6 Promille hat Reisende am Dortmunder Hauptbahnhof rassistisch beleidigt und angegriffen. Einer Muslimin versuchte sie das Kopftuch wegzureißen. Auf der Polizeiwache zeigte sie den Hitlergruß und gab rechtsextreme Parolen von sich.
Selbe Kategorie

Immer mehr deutsche Neonazis tauchen unter – vor allem in Bayern
In ganz Deutschland steigt die Zahl der Rechtsextremen, die sich wegen des Bestehens von Haftbefehlen auf der Flucht befinden. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt. Den größten Anstieg verzeichnet der Freistaat Bayern.

„Glück ist, wenn wir es mit uns selbst aushalten können.“
Ukraine-Konflikt, Pandemie und digitaler Stress: Die Frage nach dem Glück erscheint wichtiger denn je. Doch wie werden wir glücksfähig? Der Autor und Neurowissenschaftler Prof. Tobias Esch gibt spannende Antworten aus der jüngsten Glücksforschung.
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt

Rekordzahl: Weltweit über 45 Millionen Binnenflüchtlinge
Eine Rekordzahl von Menschen ist wegen Konflikten und Katastrophen auf der Flucht im eigenen Land. Das Schicksal derer, die vertrieben aber nicht über Grenzen geflüchtet sind, werde international zu wenig beachtet, erklärt eine Hilfsorganisation.