2. November 2011, Lourdes, Frankreich: Der katholische Bischof Eric de Moulins-Beaufort, Vorsitzender der Französischen Bischofskonferenz (CEF), setzt im Vorfeld der Vollversammlung in Lourdes im Südwesten Frankreichs seine Maske auf. (AFP)
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Knapp einen Monat nach der Veröffentlichung eines verheerenden Berichts über sexuellen Missbrauch durch Priester und Ordensleute sind die französischen Bischöfe in Lourdes zu ihrer jährlichen Vollversammlung zusammengekommen. Die etwa 120 Teilnehmer gedachten am Dienstag zum Auftakt in einer Schweigeminute der Opfer. Bis zum 8. November wollen die Bischöfe vor allem über die Folgen des Berichts beraten. Nach dem Bericht einer unabhängigen Untersuchungskommission wurden seit 1950 schätzungsweise 216.000 Minderjährige von katholischen Priestern und Ordensleuten sexuell missbraucht. Eine zentrale Frage ist, wie die Opfer entschädigt werden und wo das Geld dafür herkommen soll. Die Autoren des Berichts hatten sich gegen Spendenaufrufe unter Gläubigen ausgesprochen. Opfer eingeladen Die Vollversammlung dauert wegen der aktuellen Lage einen Tag länger als ursprünglich geplant. Am Freitag sind einige der Opfer eingeladen, vor den Bischöfen zu sprechen. Mehrere Opferverbände kritisieren, dass sie nicht als Gruppe eingeladen wurden. Nach einer Umfrage sind 79 Prozent der Katholiken mit der Reaktion der Kirchenleitung auf den Missbrauchsbericht nicht zufrieden. Mehrere Laienverbände fordern tiefgreifende Reformen der Kirche unter Beteiligung der Gläubigen. Mehr zum Thema: Studie: 330.000 Missbrauchsopfer in katholischer Kirche Frankreichs

AFP